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Stadtgärtner setzen Gräser

Das Umfeld des P+R-Parkplatzes am Bahnhof Groß-Karben wird dieser Tage erneuert

Eric Rau (links) und Gernot Frank vom Bauhof bringen auf den Grünflächen des großen südlichen Park+Ride-Parkplatzes am Bahnhof Groß-Karben die neue Kiesschicht vorsichtig rund um die Pflanzen auf. Sind die Gewächse groß, ist das Grau nicht mehr zu sehen. Und ist es sehr pflegeleicht, weil es das Unkraut am Sprießen hindert. Foto: den
Eric Rau (links) und Gernot Frank vom Bauhof bringen auf den Grünflächen des großen südlichen Park+Ride-Parkplatzes am Bahnhof Groß-Karben die neue Kiesschicht vorsichtig rund um die Pflanzen auf. Sind die Gewächse groß, ist das Grau nicht mehr zu sehen. Und ist es sehr pflegeleicht, weil es das Unkraut am Sprießen hindert. Foto: den

Das Entrée in die Stadt wird für tausende täglicher Passanten bald ein hübscherer Anblick sein. Karbens Stadtgärtner frischen das alternde Grün des Park+Ride-Parkplatzes am S-Bahnhof Groß-Karben auf, pflanzen 1900 neue Gewächse.

Karben. „Schauen Sie sich das an“, sagt Erik Uebelacker und zeigt in den Graben, den ein Kollege gerade per Bagger freischaufelt. „Alles nur Verwurzelungen.“ Uebelacker und seine Kollegen vom städtischen Bauhof packen deshalb dieser Tage mit großem Gerät an: Noch bis Mitte Juni werden die Grünflächen am großen Park+Ride-Parkplatz am Bahnhof Groß-Karben auf Vordermann gebracht.

Auf den Flächen zwischen den Parkplatzstreifen entfernen die Stadtgärtner das alte, wuchernde Grün – mit Ausnahme der Bäume. Ansehnlich sind die Büsche schon lange nicht mehr. Das Schlimmste: Mehrfach im Jahr müssen die Bauhof-Mitarbeiter anrücken und die Gewächse zurückschneiden. Dennoch wuchern sie stark. So sieht das P+R-Gelände oft schon kurz nach einem Pflegeschnitt wieder ungepflegt aus.

Damit es schöner wird und zugleich um Kosten zu sparen, steuert Bürgermeister Guido Rahn (CDU) schon seit einigen Jahren um: Nach und nach verschwinden Büsche und aufwändig zu pflegende Beete. Ersetzt werden sie durch Anpflanzungen mit Gräsern und verschiedenen Blumen und Sträuchern. Ziel: Blütenpracht vom Frühjahr bis in den Winter hinein bei geringem Pflegeaufwand. Möglich wird das auch durch die Kiesschicht, die künftig die Erde abdeckt. „Da haben wir schon einige Beschwerden bekommen“, räumt Rahn ein. Anfangs sähen die Beete – wie zuletzt am Rathausplatz – tatsächlich recht eintönig grau aus. „Aber sobald die Pflanzen wachsen, sieht man den Kies nicht mehr.“ Noch ein Vorteil der Kiesschicht: Sie hält die Feuchtigkeit gut.

Daher ist auch Erik Uebelacker, der alte Hase vom Bauhof, zufrieden mit der Lösung: „Künftig kommt kein Unkraut mehr durch, und die ganze Schneiderei fällt weg.“ Nur noch einmal kurz vor Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr wird Tabula rasa gemacht, alles Grün komplett abgemäht. 40 Zentimeter tief heben die Stadtgärtner derzeit das alte Wurzelwerk aus. Dann folgt frisches Pflanzsubstrat. Darauf platziert Cynthia Nebel die neuen Pflanzen.

Die Gartengestalterin aus Burg-Gräfenrode hat die Bepflanzung geplant. 1900 Gewächse werden die Stadtgärtner bis Mitte Juni in die Erde gesetzt haben. Seit Pfingsten sind sie damit beschäftigt.

„In Abschnitten bilden die Pflanzen wiederkehrende Muster“, erklärt Nebel. Winterlilien, Fetthenne, Salbei gehören dazu und Gräser. Weiß und gelb werden sie blühen. „Besonders abends zur blauen Stunde wird das richtig leuchtend aussehen“, sagt Nebel.

Worauf sie achtet: Die Pflanzen wachsen nicht sehr hoch, bleiben unter Augenhöhe. Der Parkplatz werde gut einsehbar. „Damit die Angsträume verschwunden sind.“

Während der Bauarbeiten müssen die Autofahrer auf einige der Parkplätze verzichten. Das aber fällt offenkundig nicht leicht: Bisher haben die Arbeiter an jedem neuen Abschnitt zunächst einige Autos entfernen lassen müssen, obwohl die Schilder rechtzeitig standen. 22-mal rückte der Abschleppdienst an. „Wir haben extra den Zeitraum im Frühjahr gewählt, in der wegen der Brückentage ein paar Leute im Urlaub sind“, sagt Rahn. Wären die Grün-Arbeiten während der Sommerferien nicht besser gelaufen? Bauhof-Chefin Kristina Quenzel schüttelt dabei den Kopf. „Dann wäre es viel zu trocken, damit die Pflanzen gut anwachsen.“ (den)