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Starke Bilanz

Hassia-Gruppe setzt weniger Getränke ab, macht aber mehr Umsatz

Bei Hassia läuft’s trotz eines verregneten Spätsommers gut: In diesem Jahr wird das Bad Vilbeler Unternehmen 25 Millionen Euro in neue Technik investieren. Foto: Privat
Bei Hassia läuft’s trotz eines verregneten Spätsommers gut: In diesem Jahr wird das Bad Vilbeler Unternehmen 25 Millionen Euro in neue Technik investieren. Foto: Privat

Weniger abgesetzt und trotz- dem mehr Umsatz erzielt: Hassia zeigt im abgelaufenen Geschäftsjahr eine stabile Geschäftsentwicklung. Und das Unternehmen mit Sitz in Bad Vilbel hat wieder kräftig eingekauft.

Bad Vilbel. Die Hassia-Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2017 mit einem leichten Absatzminus von 0,5 Prozent ab. Den 778 Millionen Litern Gesamtabsatz – 2016 waren es vier Millionen Liter mehr – steht jedoch ein Umsatzplus mit 0,2 Prozent und 246 Millionen Euro (plus eine Million Euro) Umsatz gegenüber.

Der Gewinn rangiert etwa wie in den Jahren zuvor im hohen einstelligen Millionenbereich. Zu Jahresbeginn übernahm das Unternehmen die Marken Bionade und Ti, die Mitarbeiterzahl wächst damit von 1050 auf 1200 Mitarbeiter. Der Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkemarkt hat sich 2017 laut Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) auf einem stabil hohen Niveau gehalten. In den östlichen Bundesländern steht Hassia mit Abstand auf dem ersten Platz.

„Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden und haben unsere Ziele trotz des verregneten Spätsommers erreicht. Wir wollen mit Bionade und Ti in den nationalen Markt hineinwachsen, ohne unsere Stärke im regionalen Markt oder unsere Stammmarken zu vernachlässigen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Hinkel im Rückblick.

Flaggschiff Rosbacher

Die Trends hin zu stillem Mineralwasser und Glas-Verpackung sowie kleineren Gebinde-Angeboten halten weiter an. Davon profitiert vor allem die Elisabethen-Quelle, die bei den stillen Mineralwässern um 4,6 Prozent wächst. Auch das nationale Flaggschiff Rosbacher wächst um drei Prozent. Ebenfalls auf dem Vormarsch sind die Limonaden. So erzielt Bizzl ein Wachstum von 2,5 Prozent und liegt damit über dem Durchschnitt im süßen Bereich. Doch auch die zuckerfreien Produkte und Getränkedosen haben zum Aufschwung verholfen, so dass die Limo-Marke in Hessen auf Platz drei rangiert.

Auch in Karben herrscht Freude: Denn Rapp’s konnte sowohl beim Absatz wie auch beim Umsatz zulegen. Dazu beigetragen habe die neue Geschmackssorte Rhabarber. In Karben werden künftig nicht nur die Ti-Produkte, sondern auch Bionade in Plastikflaschen abgefüllt.

Bei den Apfelweinen setzt Hassia mit seinen Sub-Unternehmen „Der Alte Hochstädter“ und Höhl auf zwei konträre Schienen. Denn neben einem sortenreinen Boskop-Apfelwein gibt es von der Marke „Blauer Bock“ nun auch die Sorten Süß, Sauer und Cola als 0,33-Liter-Sixpack in Glasflaschen.

Die ostdeutsche Kultmarke Vita Cola konnte ihre Marktpositionen als Nummer zwei in Ostdeutschland und Nummer eins in Thüringen behaupten – und dies trotz eines rückläufigen Marktes. 2018 will sich die Marke den wachsenden Markt der Energydrinks erschließen.

Neues Regallager

Über 25 Millionen Euro investiert das Familienunternehmen in diesem Jahr in die Technik an mehreren Standorten. Im Zentrum steht die Umsetzung der Qualitätsstrategie verbunden mit Eigenentwicklungen im Bereich Digitalisierung, zum Beispiel mit der Entwicklung intelligenter Waschmaschinen für Glasflaschen.

Am Standort Bad Vilbel wird ein weiteres vollautomatisches Regallager für sechs Millionen Euro gebaut, das neben 5000 Palettenstellplätzen vor allem Platz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bietet. Dadurch wird Hallenfläche frei für die Installation weiterer Abfüllanlagen.