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Statt Scheune Arzthaus – Nur Grüner macht nicht mit • Aus dem Außenbereich wird einfach Innenbereich

Bad Vilbel. Ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen und einer Arztpraxis soll in Dortelweil hinter dem Feuerwehrhaus in der Ecke zwischen dem Karbener Weg und der Zufahrt zum Golfclub gebaut werden. Dort möchte der Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sportmedizin, Reinhold Weidmann, eine Praxis betreiben. Bisher müssen seine Patienten eine „unmögliche Treppe“ in den ersten Stock in der Kreisstraße 1 hinaufklettern, wie Manfred Lanz (CDU) im Bauausschuss sagte. Das geplante Haus sei ein Gewinn für den alten Ortsteil. Weil das Kreisbauamt das Vorhaben als „Bauen im Außenbereich“ mit schwierigem Genehmigungsverfahren einstuft, empfahl es, durch eine Klarstellungssatzung festzuschreiben, dass es im Innenbereich des bebauten Ortes liegt. Einstimmig entschieden der Ortsbeirat und der Bauausschuss in diesem Sinn.

Zurzeit steht auf dem Areal eine landwirtschaftlich genutzte Scheune aus den Sechzigerjahren. Der Eigentümer ist bereit, sie samt dazugehörigem Areal zu verkaufen und im Umlageverfahren 30 Prozent Flächenabzug zum Bau von Gehwegen und einer Grünfläche zu akzeptieren. Wie Lanz erläuterte, stellt der Eigentümer seit Jahren einen beträchtlichen Teil seines Grundstücks für die öffentliche Nutzung zur Verfügung.

Für die Zufahrt zum Golfplatz stand ursprünglich nur ein vier Meter breiter Feldweg zur Verfügung. Zusätzlich drei Meter des Privatgrundstücks wurden deshalb zum Bau des befestigten Weges genutzt. Allein Alf Haubitz (Grüne) hegte im Planungs- und Bauausschuss Bedenken, dass „etwas, was bisher außen liegt, einfach dem bebaubaren Innenbereich zugeschlagen wird“. Er enthielt sich der Stimme.

Stadtbaurat Dieter Peters betonte, nach dem Baugesetzbuch müsse sich die Bebauung der Umgebung anpassen. „Die Höhe wird sich daher am Feuerwehrhaus orientieren“, sagte er.

Im Ortsbeirat wies Hans-Joachim Hisgen (SPD) darauf hin, dass die vor der Feldscheune bestehenden fünf Parkplätze für Feuerwehrleute im Einsatz bei der Bebauungsplan-Aufstellung erhalten bleiben müssten.