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Staude erfolgreich bekämpft

BUND: Vorsicht beim Riesenbärenklau

Der Kampf gegen die gefährliche Herkulesstaude hat sich in Karben gelohnt. Bei einem Kontrollgang am Pfingstwochenende am Heitzhöferbach freuten sich die Aktiven des örtlichen BUND, dass die jahrelangen und harten Arbeitseinsätze offenbar endlich erfolgreich waren.

Karben. Über viele Jahre haben die BUNDis immer wieder im Frühjahr und im Herbst meist alleine, zu zweit oder gemeinsam mit freiwilligen Helfern tausende der für die Gesundheit so gefährlichen Herkulesstauden (Riesenbärenklau) von Hand ausgegraben. Der ist zwar schön, aber auch sehr gefährlich.

Berührt man diese Pflanze, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen: zuerst brennende und juckende Rötung; nach 20 Minuten entzündet sich die Haut und löst Juckreiz, Rötung und Blasen aus. Denn die fast drei Meter groß werdende Staude enthält den Stoff Furocumarin, der bei Sonnenlicht Hautentzündungen verursacht. Diese heilen nur langsam ab und können Narben sowie Pigmentierungen hinterlassen. Deswegen heißt der Ratschlag der Naturschützer: Finger weg vom Riesen-bärenklau, den es leider an anderen Stellen in der Karbener Gemarkung noch gibt, so an der Nidda oder am Einsiedel.

Augen schützen

„Einzelne schwere Vergiftungsfälle durch Hautkontakt mit den Pflanzen sind bereits aufgetreten, vor allem Kinder waren betroffen“, berichtet Ulrike Loos vom BUND in Karben. Bei der Bekämpfung ist folgendes zu beachten: Haut und Augen sind gut zu schützen, am besten mit Schutzkleidung und -maske. Die Arbeiten sollen an einem bedeckten Tag, nach Möglichkeit am Abend, ausgeführt werden. Kommt es zu einem Hautkontakt mit der Pflanze, den Saft rasch mit Wasser und Seife abspülen. Nach Beendigung der Arbeit Kleider und Werkzeuge waschen.

Spezielles Werkzeug

Drei Wochen später soll eine Nachkontrolle durchgeführt werden. Da meist ein großes Samenreservoir im Boden vorhanden ist und bei dieser eingewanderten (invasiven) Art Fressfeinde jeder Art fehlen, müssen Flächen über mindestens fünf Jahre im Frühsommer und Herbst regelmäßig kontrolliert und wenn notwendig wieder behandelt werden, raten die Naturschützer.

Erst durch das Anfertigen von Spezialwerkzeugen wurde die sehr anstrengende, immer von Hand geleistete Arbeit etwas einfacher, weil die kleinere Grabfläche der Spaten im unwegsamen Gelände der Bachaue und den Gehölzsäumen den Einsatz effektiver gestaltete, so Loos.

Verständlich ist die Freude der Naturschützer, die nun bei dem ersten Kontrollgang in diesem Jahr nur noch sieben Exemplare vorfanden, die erfolgreich ausgegraben werden konnten.

Sollten in der Karbener Gemarkung weitere Herkulesstauden gefunden werden, dann sollten die Fundorte über die Homepage der Stadt Karben gemeldet werden, damit auch dort diese invasive Art ausgegraben werden kann, regt Naturschützerin Loos an. (zlp)


Weitere Informationen gibt es beim BUND-Karben unter Telefon (0 60 39) 2883 oder unter www.bund-karben.de im Internet.