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Stilles Örtchen ist da

Niederdorfelden erhält erste öffentliche Toilette am Friedhof

Architekt Reinhard Schott (links) hat die Baubegleitung ehrenamtlich erledigt und erhält deshalb von Bürgermeister Klaus Büttner ein Präsent. Foto: Niehoff
Architekt Reinhard Schott (links) hat die Baubegleitung ehrenamtlich erledigt und erhält deshalb von Bürgermeister Klaus Büttner ein Präsent. Foto: Niehoff

Eine barrierefreie und be- hindertengerecht ausge- stattete Toilettenanlage und dazu noch für alle Bürger frei zugänglich – dafür hatte Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) lange in den politischen Gremien kämpfen müssen.

Niederdorfelden. Friedhofsbesucher dürfte es freuen: Ihnen steht seit Kurzem eine nagelneue und barrierefreie Toilettenanlage zur Verfügung. Am Samstag wurde die Anlage offiziell eingeweiht.

Mehr als zwei Jahre hatten Büttner und der Vorsitzende der Friedhofskommisson und Mitglied des Gemeindevorstandes, Reinhard Schott, um die Toilette ringen müssen. Sie löst das alte Dixi-Klo neben dem Seiteneingang des Friedhofs ab, bisher die einzige öffentliche Toilette in ganz Niederdorfelden. Schott konzipierte und betreute das Projekt ehrenamtlich als Architekt.

Umstritten war nicht so sehr die Notwendigkeit einer richtigen Toilettenanlage, sondern der Standort. Ursprünglich geplant und von Schott so den Gremien auch vorgestellt, war eine öffentliche Toilette direkt neben der Trauerhalle auf dem Friedhofsgelände. Doch vor allem wegen der Kosten in Höhe von gut 100 00 Euro regte sich dagegen Widerstand.

Streit über Standort

Eine Friedhofstoilette müsse nicht so aufwendig ausgestattet sein, zumal es ansonsten im Ort keine öffentliche Toilette gebe. Auch der alternativ dazu vorgeschlagene Standort am Rande des Lindenplatzes fiel durch. Es könne den Friedhofsbesuchern nicht zugemutet werden, über die Straße zu dem stillen Örtchen zu gehen. Also einigte man sich auf den jetzigen Standort direkt an der Straßenkreuzung zum Lindenplatz, aber noch auf dem Friedhofsgelände.

Gerungen wurde auch um die Ausstattung. Denn da die Trauerhalle nach ihrer Umgestaltung über keinen Umkleideraum mehr verfügt und auch der Geräteschuppen der Sanierung zum Opfer fiel, enthält das moderne und stilistisch dem Friedhofsumfeld angepasste „Toilettenhäuschen“ nun nicht nur eine behindertengerechte Toilette und einen Wickeltisch für Säuglinge, sondern auch einen separaten Umkleideraum. Gedacht ist dieser für Geistliche oder konfessionslose Trauerredner.

Auch an eine kleine Abstellkammer für Gartengeräte zur Friedhofspflege ist gedacht worden. Knapp 135 000 Euro haben die Sanierung der Trauerhalle und der Bau der Toilettenanlage gekostet. Geöffnet ist täglich von 9-18 Uhr.