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Umbau wird teuer

Stadt will das Bahnhofsareal in den kommenden drei Jahren umgestalten

Ein großes Problemfeld: Am Groß-Karbener Bahnhof fehlen Halteplätze für die steigende Anzahl an Bussen und Parkplätze für Pendler. Foto: den
Ein großes Problemfeld: Am Groß-Karbener Bahnhof fehlen Halteplätze für die steigende Anzahl an Bussen und Parkplätze für Pendler. Foto: den

Große kommunale Investitionen stehen in Kloppenheim an. Das größte Einzelprojekt soll Tausenden Pendlern jeden Tag dienen: Die Stadt will den Busbahnhof und die Parkplätze am Bahnhof Groß-Karben umbauen – beides liegt in der Kloppenheimer Gemarkung.

Karben. Zwei Millionen Euro will die Stadt Karben im nächsten Jahr in der Kloppenheimer Gemarkung investieren, rund ein Fünftel der Gesamtinvestitionen der Stadt. Wird da nicht ein Stadtteil besonders bevorzugt? „Es ist immer schwierig, und man kann es nie allen Recht machen. Aber ich denke, wir haben eine gute Balance gefunden“, war Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dennoch überzeugt.

Weshalb er so überzeugt ist: „Vieles, was wir hier investieren ist, das sollte man nicht vergessen, für alle Karbener gedacht“, erläuterte der Rathauschef im Ortsbeirat Kloppenheim. Damit meinte er eines der größten Infrastrukturvorhaben der nächsten Zeit: den Umbau des Vorplatzes des Bahnhofs Groß-Karben und des großen Park + Ride-Parkplatzes. Das alles liegt nämlich in der Kloppenheimer Gemarkung.

„750 000 Euro werden wir hier in den kommenden drei Jahren in die Hand nehmen“, erläuterte Rahn. „Davon werden wir einiges durch Zuschüsse zurückbekommen.“ Bis zu 75 Prozent der Kosten übernimmt das Land häufig bei Bauvorhaben für den öffentlichen Nahverkehr. Ein wenig niedriger dürfte die Förderquote wohl fürs „reiche“ Karben ausfallen.

Halteplätze fehlen

Anrollen werden die Bagger dort im nächsten Jahr aber noch nicht. „Es geht erstmal um die konkrete Planung“, erläuterte Rahn. Die werde ein Fachbüro übernehmen.

Klar ist aber, dass der Busbahnhof größer werden muss, weil schon heute Haltemöglichkeiten sowie Parkplätze für Busse fehlen, deren Fahrer Pause machen. Auch soll der neue Busbahnhof barrierefrei zugänglich sein – und ebenso die Busse. Dafür sollen hohe Bordsteine sorgen. Auch übersichtlicher und teilweise überdacht soll der Bahnhof nach dem Umbau sein.

In den vergangenen Jahren hatte die Zahl der Busabfahrten beständig zugenommen: Verkehrten einst nur zwei Linien hier, fahren nun jede halbe Stunde drei Busse gleichzeitig ab. Eine weitere stündliche Abfahrt soll Mitte kommenden Jahres hinzukommen, wenn die Expressbus-Linie X 27 nach Nidderau verlängert wird.

In der Sitzung des Ortsbeirats sahen viele Besucher den Umbau des Areals als dringend nötig an. „Den Zustand dort kann man bestenfalls als chaotisch beschreiben“, meinte ein Besucher. „Ab neun Uhr bekommt man keinen Parkplatz mehr.“

Dieses Problem soll jetzt in Angriff genommen werden: Rund 50 bis 60 neue Parkplätze werden entstehen, kündigte der Bürgermeister an. Dafür solle der Parkplatz nach Osten hin auf die Wiesenflächen in Richtung Gewerbegebiet erweitert werden. Zudem sollen hier noch Elektrotankstellen und weitere Boxen für Fahrräder aufgestellt werden.

Nur nicht zu attraktiv

Im Rathaus überlegt man zudem, ob in Zukunft nicht einige Parkplätze – möglicherweise rund 20 – dauerhaft an Pendler vermietet werden können. Das könne bei der Refinanzierung helfen. „Ich könnte mir gut vorstellen, einen Teil der Parkplätze an Pendler zu vermieten, um ihnen einen Parkplatz zu garantieren“, erklärte Rahn. Ob diese Idee am Ende wirklich umgesetzt wird, sei aber noch offen.

Wie die Stadt den geschotterten Parkplatz auf der Kloppenheimer Seite des Bahnhofs umbaue, fragte ein weiterer Besucher nach. Das sei nicht geplant, berichtete Rahn. Denn das Vorhaben werde recht teuer, während die Stadt die Fläche auch für eine mögliche künftige Erweiterung der angrenzenden Kita Glückskinder freihalten wolle.

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, diesen Parkplatz besser nicht auszubauen, wie in der anschließenden Diskussion deutlich wurde: Je attraktiver diese Stellflächen würden, desto mehr Verkehr rolle durch die Kloppenheimer Straßen dorthin. Deshalb gab es Zustimmung, als Rahn ankündigte, in nächster Zeit den Parkplatz wenigstens neu schottern zu lassen. „Das hält dann für ein paar Jahre.“