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Vier Busse, fünf Linien – Erst wird der Geschwindigkeitsmess-Anhänger aufgestellt, danach wird geblitzt

Bad Vilbel. Bürger fragen – der Magistrat antwortet. Dabei kristallisierte sich bei der Bürgerversammlung im Kurhaus heraus: Die Quellenstädter interessiert, welche Bauvorhaben es gibt. Gleichwertig sind ihnen Verkehrsfragen wichtig. Zu dem Treffen, zu dem Stadtverordnetenvorsteher Manfred Cleve (CDU) eingeladen hatte, waren etwa 60 Bürger gekommen.

Die Leiter der städtischen Fachbereiche beantworteten die Fragen. Bürger Klaus Vogelweier kritisierte, die Bevölkerung werde ständig mit neuen Vorstellungen konfrontiert, ohne die Möglichkeit zu haben, sich – etwa im Internet – über den Stand zu informieren. Das gelte etwa für das Kombibad.

Für das Bad-Projekt liefen derzeit Vorprüfungen gemeinsam mit den Stadtwerken als künftigem Betreiber, teilte Stöhr mit. Es sei zu klären, ob das Kombibad auf dem Gelände des bisherigen Freibades mit zusätzlichen Flächen auf der anderen Niddaseite realisiert werden könne.

Die Nordumgehung sei für viele Autofahrer so attraktiv, dass nach ihrer Öffnung zusätzlicher Verkehr angezogen werde, räumte Stöhr auf Fragen ein. Probleme an der Kreuzung Friedberger Straße versuche die Stadt angeblich in engem Kontakt mit dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen über die Ampelschaltung zu entschärfen. Verändert hat sich aber nichts. „Im Frühjahr oder Sommer“ wird jedoch die „Nase“ an der Jet-Tankstelle rückgebaut, so dass der Verkehr dort in verschiedene Richtungen besser abfließen könne.

Eine „Gratwanderung“ sei die Beschaffung von Fahrzeugen für die Vilbus-Linie, so Stöhr, denn nur kleine Busse schafften enge Ortsdurchfahrten, möglichst große Fahrzeuge würden in den Stoßzeiten, etwa zur Schülerbeförderung, benötigt. Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) ging weiter auf das Problem von Neubeschaffungen als Ersatz für alte Fahrzeuge ein. Die Fahrzeuge müssten intern austauschbar sein, da mit vier Bussen fünf Linien zu bedienen seien. Ein zusätzliches Problem sei, dass Ersatzfahrzeuge in der Größe eines VW-Busses nicht barrierefrei seien. Durch Tests mit Stadtrat Hajo Prassel (SPD), einem Rollstuhlfahrer, versuche man, das „unglaublich sensible“ Thema in den Griff zu bekommen.

Unterschiedliche Interessenslagen gebe es in der Berliner und in der Ritterstraße zum Parken auf dem Gehsteig, so Frank. Einerseits müssten Gehwege frei bleiben, andererseits fehlten Stellplätze. Dem Wunsch nach Markierungen und Schildern, die in der Friedrich-Ebert-Straße an die neue, durchgehende Tempo-30-Zone erinnern, erteilte der Erste Stadtrat eine Absage. Sie seien nicht zulässig. Das gelte auch für abgetrennte Radwege und Gefahrenzeichen.

Gefahrenzeichen vor Schule und Kindergarten sollten bestehen bleiben. Er kündigte an, dass in der Friedrich-Ebert-Straße zuerst mit dem Mess-Anhänger die Autofahrer auf die neue Situation hingewiesen werden. Sollte dies nicht fruchten, werde dort auch geblitzt.

Plakatständer auf Gehwegen zu verbieten sei schwierig, wenn sie auf Privatgrund stünden und keine Gefahr darstellten, so Frank. Allerdings werde der „Übertreibung“ mit den Ständern an der Nidda-Passage Einhalt geboten – zunächst durch Gespräche mit den Gewerbetreibenden, notfalls aber durch Anwendung des Ordnungsrechts. Das Radeln gegen die Einbahnrichtung in der Frankfurter Straße bleibe verboten.