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Vilbel ist der teuerste Flecken – Bodenrichtwerte geben Orientierung +++ Gute Infrastruktur spiegelt sich im Preis wider

Bad Vilbel/Karben. Sie wollen ein Haus bauen? Möchten sich aber zuerst einen Überblick verschaffen, was ein Grundstück kostet? Kein Problem, Hilfe bieten die Bodenrichtwerte. Sie errechnen sich aus dem Mittelwert der bis Ende 2005 abgeschlossenen Kaufverträge in den jeweiligen Kommunen.

Der teuerste Flecken im Wetteraukreis ist nach wie vor Bad Vilbel. Ein Quadratmeter Boden kostet in der Kernstadt im Schnitt 380 Euro, in Massenheim 350 Euro, in Gronau 340 Euro. „Wir haben eben eine gute Infrastruktur mit S-Bahn-Anbindung, sind ein Schulstandort mit allen Klassen, bieten die Burgfestspiele und die Nähe zu Frankfurt“, begründet Bürgermeister Thomas Stöhr. Die Preise hätten sich in den vergangenen Jahren kaum verändert und würden wohl auch mehr oder weniger konstant bleiben. Einzige Ausnahme: Das Wohngebiet Dortelweil-West. Hier kamen Hausbauer bisher relativ günstig weg – ein Quadratmeter Boden kostet 315 Euro. „Dieser Wert wird demnächst aber wohl auch steigen“, meint Stöhr. Schließlich hätten die Stadt und die Stadtwerke im Wohngebiet Dortelweil-West fast alle Grundstücke „deutlich unter Wert veräußert“ und damit den Durchschnittspreis nach unten gedrückt. So gab es etwa für Vilbeler, die sich in dem Gebiet niederlassen wollten, pro Kind eine Ermäßigung von 26 Euro je Quadratmeter. Entsprechend seien die Grundstücke „weitgehend verkauft“.

Günstiger als in Bad Vilbel ist Grund und Boden in Karben. In Karben kostet der Quadratmeter zwischen 200 und 340 Euro. Am günstigsten kommen Häuslebauer in Okarben an Grundstücke, am meisten müssen sie in Klein-Karben auf den Tisch legen. „Hier haben die Bürger einen freien Blick auf den Taunus, deshalb ist Wohnen auch teurer als in der Kernstadt“, erörtert Wolfgang Datz, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften. Die Bodenpreise in der Kommune seien in den vergangenen Jahren „relativ stabil geblieben“ und nicht gefallen. „Das liegt an unserer guten Infrastruktur mit der S-Bahn-Anbindung“, so Datz. Zudem sei in der Stadt fußläufig viel zu erreichen, es gebe Arbeitsplätze, das Schulangebot sei gut. „Deshalb wird es wohl auch in den nächsten Jahren mit den Preisen nach oben gehen“, prognostiziert der Liegenschaftsexperte.