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Von Bürgern für Bürger

Selbsthilfekontaktstelle beheimatet viele Gruppen unterschiedlicher Themenschwerpunkte

Elke Frenzel (li.) und Margit Rau stellen ihre Selbsthilfegruppe vor. Es ist eine von rund 50 unter dem Dach der Bürgeraktive Foto: Mag
Elke Frenzel (li.) und Margit Rau stellen ihre Selbsthilfegruppe vor. Es ist eine von rund 50 unter dem Dach der Bürgeraktive Foto: Mag

Als Trägerverein der Selbsthilfekontaktstelle war beim Bürgerempfang der Stadt kürzlich auch die Bürgeraktive vor Ort.

Bad Vilbel. „Von Autoimmunerkrankungen bis zur Zen-Meditation. Zu allen möglichen Themen kann man bei uns Hilfe bekommen“, erklärte Eva Raboldt von der Bürgeraktive. Die Selbsthilfegruppen würden sich allesamt selbst organisieren, Raboldt und ihre Kollegin Silke Schöck standen beratend zur Seite. Im September dieses Jahres wird die Bürgeraktive Bad Vilbel ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Aus einer Idee des ehemaligen Bürgermeisters Günther Biwer ging die Bürgeraktive hervor. „Die Initiative damals hieß ,Eine Stadt hilft sich selbst‘. Es sollte in Netzwerk von Bürgern für Bürger geschaffen werden“, berichtete Eva Raboldt.

Eine der Selbsthilfe-Treffen ist die Sklerodermie-Gruppe. Hierbei handelt es sich um eine seltene Autoimmunkrankheit, erläuterte Margit Rau, die die Gruppe mit Elke Frenzel organisiert. Beide sind selbst von der Krankheit betroffen, das sei bei allen Selbsthilfegruppen der Kontaktstelle so, berichteten sie. Bei Sklerodermie produziert die Haut zu viel Kollagen, die Erkrankten fühlen sich wie eingepanzert. „Unsere Gruppe besteht von Anfang an, also seit 30 Jahren“, erzählte Rau. Die Krankheit könne auch Organe betreffen. Der Maler Paul Klee sei an Sklerodermie verstorben. 10 000 Fälle gebe es in Deutschland. Aufgrund der optischen Veränderung und der Einschränkung im Alltag ist die Selbsthilfegruppe für die Betroffenen kaum noch wegzudenken: „Es hilft wirklich sehr, in der Gruppe zusammenzusein“, sagte Elke Frenzel. „Wir sprechen über den Alltag. Wie geht es euch, was macht ihr, sind Fragen, über die sprechen.“ Auch empfehle man sich untereinander Ärzte, denn behandelt werden kann die Krankheit nicht. „Abends gehen wir zusammen auch einfach mal schön essen, man kommt sich näher“, fügte Margit Rau hinzu. Sie selbst habe die Krankheit seit 28 Jahren, die Gruppe habe ihr sehr geholfen.

Füreinander da sein

„Unsere Mitglieder kommen von überall her, da die Krankheit ja doch recht selten ist“, sagte sie.

Die Selbsthilfegruppe könne helfen: „Eine junge Frau war vor Kurzem bei uns, sie hatte die verhärtete Haut an vielen Stellen“, sagte Frenzel. „Sie hat so bitterlich geweint und wusste nicht mehr weiter. Wir konnten ihr dann helfen und auch einen Spezialisten für die Krankheit empfehlen. Deswegen sind die Selbsthilfegruppen ganz wichtig“, fand sie. (nma)


Mehr Informationen sind im Internet zu finden unter www.buergeraktive-bad-vilbel.de