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Von der Couch an den Start-KSV bringt Amateure und Profis zusammen: 510 Läufer treten auf fünf Streckenlängen an

Karben. Die einen sind mal eben in Jogginghose und Turnschuhe geschlüpft, andere stehen im Top-Lauf-Outfit nervös am Start und prüfen zum wiederholten Mal den eigenen Puls. So unterschiedlich das Erscheinungsbild, so divers die Motivationen, am 22. Karbener Stadtlauf des KSV Klein-Karben teilzunehmen.

„Ich habe gestern Abend auf der Couch entschieden, heute hierher zu kommen“, gesteht Pascal Schlatter aus Schöneck, der zum ersten Mal mitläuft. „Als ich erfuhr, dass mein Fußballspiel ausfällt, dachte ich mir, dann läufst du mal da mit.“ Auf die Zehn-Kilometer-Strecke geht er nach einem Frühstück aus Brötchen und Banane.

„Mich hat meine Frau mitgenommen“, berichtet Markus Dewald aus Petterweil über den Grund seiner Teilnahme. Auch der 1971 Geborene läuft „den Zehner“. Seine Ehefrau verfolgt derweil höhere Ziele: „Ich bin schon im dritten Jahr dabei und möchte gerne im kommenden Jahr den Ironman in Wiesbaden mitmachen.“

Ehrgeizig geben sich auch Oliver Stotz und Birgit Filan, die aus Limburg bereits 50 Kilometer mit dem Auto zurück gelegt haben. Aus dem Laufkalender haben sie von der Karbener Veranstaltung erfahren und sich am Morgen mit je vier Scheiben Toastbrot für den Karbener Halbmarathon gestärkt. „Ich würde gerne um die 1:45 laufen“, nimmt sich Stotz vor. Für Filan ist der Lauf eine „Standortbestimmung“, eine Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon im Oktober.

Um kurz vor neun Uhr wird es eng an der Startlinie. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) bekommt vom Ersten Vorsitzenden des KSV Klein-Karben, Jörg K. Wulf, vorsichtig die Schreckschusspistole in die Hand gedrückt. „Ich habe Respekt vor allem, was eine Waffe ist“, gesteht der Vorsitzende. Lässig feuert der Schirmherr der Veranstaltung um Punkt neun Uhr zum Start. Die Halbmarathonläufer ab Jahrgang 1993 flitzen los in Richtung Rathausstraße.

Vier Runden drehen die Läufer, bevor die ersten nach nur knapp über einer Stunde wieder im Ziel erscheinen. Gefolgt werden sie fünf Minuten später von den Zehn-Kilometer- und den Jedermann-Läufern (5,4 Kilometer). Unter den „Zehnern“ gilt der junge Ararsa Gammachú als Favorit.

„Der gewinnt jedes Jahr“, weiß Ute Birkmeyer, die als Vorsitzende des Stadtlauf-Organisationsteams rund 80 Helfer koordiniert. Sie lobt: „Die leisten alle super Arbeit. Besonders freue ich mich, dass auch Kinder und Jugendliche so zahlreich teilnehmen.“ Startschuss für die Jugend ist um kurz nach elf. Nur 30 Minuten später schließlich flitzen die Bambini, Jahrgänge 2004 bis 2006, auf der 300-Meter-Strecke um die Wette.