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Von Märchen umrangt – Klein-Karbener Feuerwehrsenioren bereisten das Weserbergland

Karben. Noch schöne warme Sonnentage erlebte die Gruppe der Ehren- und Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Karben auf ihrer unlängst stattgefundenen Jahresfahrt. Unter Führung ihres Leiters Franz Wagner ging es dieses Mal ins schöne Weserbergland mit der herrlichen Stadt Bad Karlshafen als Standort. Auch „Feuerwehrdiensthund“ Lisa war mit von der Partie und gab sich als angenehmer Begleiter.

Die Fahrt führte zunächst nach Hannoversch-Münden zum Ort des Zusammenflusses von Fulda und Werra zur Weser, wo ein großer Felsblock, der so genannte Weserstein, unter einer mächtigen alten Eiche diesen Naturvorgang würdigt. Nach kurzem Aufenthalt in der Drei-Flüsse-Stadt wurde Bad Karlshafen erreicht und Quartier bezogen. Ein Spaziergang führte die Feuerwehrsenioren auf die Weserpromenade und in die prächtige Altstadt. Dieser reizvoll an der Weser gelegene Kurort mit seiner vom Beginn des 18. Jahrhunderts stammenden barocken Stadtanlage wurde von dem Landgrafen Carl von Hessen-Kassel als Hafenstadt neu gegründet. Von hier aus sollte seinerzeit ein ehrgeiziges Kanalbauprojekt von der Weser bis zur Lahn nach Marburg verwirklicht werden. Der Kanalbau wurde zwar 1713 begonnen, aber mit dem Tod des Landgrafen 1730 aus Kosten- und Wirtschaftlichkeitsgründen nicht mehr weitergeführt. Aus diesem Zeitabschnitt stammt die gesamte Altstadt mit prächtigen Gebäuden, wie dem Invalidenhaus, dem Rathaus, dem Pack- und Freyhaus sowie dem großen Hafenbecken und der Schleuse zur Weser. Erste Siedler in der zunächst Sieburg, dann Carlshafen genannten Stadt waren die Hugenotten, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich.

Der folgende Tag führte die Reisegruppe über die Märchenstraße zur Sababurg, das auch gerne als Dornröschenschloss der Brüder Grimm bezeichnet wird. Das frühere Jagdschloss im Reinhardswald war von seinen adligen Besitzern zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Wohnort aufgegeben worden und rankte völlig mit Efeu und Dornensträuchern zu. Seit 1957 ist die Burg ein Hotel und wieder zugänglich. Besichtigt wurde von der Gruppe das Burggebäude und der Burggarten. Weiter ging es nach Hofgeismar mit einer überwiegend aus Fachwerkbauten bestehenden Altstadt. Auch hier wurden vor 300 Jahren Hugenotten angesiedelt und diese beeinflussten das Wirtschaftsleben wesentlich. Prägend für die Stadt ist das aus dem 14. Jahrhundert stammende und vor 150 Jahren umgebaute Rathaus.

Nächstes Ziel der Tagesrundfahrt war die Trendelburg im gleichnamigen Ort. Diese aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Burganlage ist ebenfalls als Schauplatz erzählter Märchen der Gebrüder Grimm berühmt. Hochgestiegen auf den „Rapunzelturm“, hatte die Reisegruppe einen herrlichen Blick auf den Reinhardswald und das Diemeltal. Der Tagesausflug wurde abgeschlossen in Fürstenberg, das durch die hier ansässige Porzellanmanufaktur weltberühmt wurde. Das 1747 als Jagdschloss von den welfischen Herzögen errichtete wunderschöne Renaissanceschloss beherbergt das Porzellanmuseum mit umfangreichen Exponaten des „weißen Goldes von der Weser“. Die Ausstellungsstücke sind einzigartig und bieten eine breite Palette aus der Zeit der höfischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts über das bürgerliche Zeitalter bis zur Gegenwart. Ebenfalls wurde der benachbarte Verkaufsladen besucht und die Damen der Gruppe ließen es sich nicht nehmen, einige Kostbarkeiten zu erwerben.

Den Abschluss der Ausflugsfahrt bildete am dritten Tag eine Partie auf der Weser mit dem Fahrgastschiff „Hessen“. Auf diesem verbrachte die Gruppe einige nette Stunden beim Frühschoppen mit Musik und Tanz, bevor am Nachmittag die endgültige Heimreise angetreten wurde. (zlp)