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Wachsende Region – Christdemokraten machen sich für Europawahl stark

Landrat Jan Weckler war Gasredner beim CDU-Heringsessen. Foto: Privat
Landrat Jan Weckler war Gasredner beim CDU-Heringsessen. Foto: Privat

Karben. Der CDU-Stadtverband hatte an Aschermittwoch zum Heringsessen geladen und freute sich über den Zuspruch von mehr als 100 Besuchern, die sich im Saalbau Schuldt in Klein-Karben einfanden. Die drei Redner der Veranstaltung gaben klare Antworten auf politischen Fragen der Zeit von Karben bis Brüssel: Landrat Jan Weckler, CDU-Vorsitzender Mario Beck und Bürgermeister Guido Rahn stellten die Wichtigkeit der anstehenden Europawahl heraus und berichteten von zahlreichen Projekten, mit denen Kreis und Stadt in die wachsende Region investierten.
AUF REKORDHOCH
Den Anfang machte Mario Beck: »Unserem Land geht es so gut wie nie, die Beschäftigung ist auf einem Rekordhoch, die Staatskassen und Sozialversicherungen verzeichnen Überschüsse«, sagte er. Doch dieser Erfolg werde von zwei Seiten »in die Zange genommen«. Von links finde ein Überbietungswettbewerb an neuen Sozialleistungen statt, ohne die Interessen der Beitragszahler und der künftigen Generationen im Blick zu haben. SPD, Grüne und Linke und leider auch manchmal Teile der CDU setzten auf planwirtschaftliche Lösungen, auf Verbote statt auf technischem Fortschritt, auch beim Klimaschutz.
Beck: »Von rechts wiederum wird das Friedensprojekt Europa, das uns seit 70 Jahren Freiheit, Wohlstand und Sicherheit beschert, leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Als wäre das Brexit-Chaos nicht Mahnung genug, will die AfD allen Ernstes raus aus der EU. Internationale Politik lebt aber vom Kompromiss und nicht von nationalen Egoismen.« Beck warb daher vehement, den Europawahlkampf beherzt anzugehen.
SCHWIERIGE PROGNOSE
Jan Weckler nahm den Ball auf: »Der Brexit ist ein Grund, warum die Rhein-Main-Region zurzeit boomt. Diese Sogwirkung spüren wir auch in der Wetterau. Wir sind bereits über 300.000 Einwohner gewachsen und der Trend geht weiter.« Die öffentliche Infrastruktur müsse mitwachsen, vor allem die Schullandschaft.
Es gebe 16 Prozent mehr Erstklässler, als sechs Jahre zuvor im Kreis geboren wurden. Die Schülerzahlen seien sehr viel schwieriger zu prognostizieren als früher. Allein in Karben habe der Kreis im aktuellen Haushalt knapp neun Millionen Euro in die Schulen investiert. Der Landrat nannte die Erweiterungen der Grundschulen in Klein- und Groß-Karben sowie Kloppenheim, die neue Außenfassade in Petterweil und die Altbausanierung der Kurt-Schumacher-Schule. »Die Zusammenarbeit mit der Stadt Karben ist dabei exzellent«, so Weckler.
Bürgermeister Rahn berichtete von den vielen Infrastrukturprojekten in Karben, von den Straßensanierungen über die neuen Feuerwehrgerätehäuser in Petterweil und Roggau, über die Nidda-Renaturierung und mehr. Karnevalistisch und zugleich Ernst wurde es, als Guido Rahn über den Wahnsinn an Bürokratie berichtete, zum Beispiel beim Boule-Platz in Okarben. »Hier wurde Jahrzehnte lang Fußball gespielt. Nun brauchten wir ein teures Lärmgutachten, um zu beweisen, was jeder weiß: Boule spielen macht kein Krach. All das ist teuer, kostet Zeit und ist vom Aufwand-Nutzen-Verhältnis nicht zu vertreten, schimpfte Rahn. »Das werden wir uns auf Dauer in Deutschland nicht leisten können.«
Die Christdemokraten freuten sich, neben den Mitgliedern viele interessierte Bürger und Gäste von der FDP und den Freien Wählern zu begrüßen. (zlp)