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Wehr-Haus brennt

Schönecker Feuerwehr übt für den Ernstfall in eigenen Räumlichkeiten

Die Feuerwehr Büdesheim übt mal in eigener Sache: Was passiert und hat zu geschehen, wenn das Gerätehaus brennt? Unter Atemschutzgeräten ist ein Trupp zur Menschenrettung unterwegs. Foto: Privat
Die Feuerwehr Büdesheim übt mal in eigener Sache: Was passiert und hat zu geschehen, wenn das Gerätehaus brennt? Unter Atemschutzgeräten ist ein Trupp zur Menschenrettung unterwegs. Foto: Privat

Was passiert, wenn es im Feuerwehrhaus brennt? Diese spannende Frage stellen sich die Büdesheimer Feuerwehrleute und inszenieren eine entsprechende Übung.

Schöneck. Große Aufregung herrscht am Donnerstagabend rund um das Feuerwehrgerätehaus in Büdesheim. Anwohner laufen zusammen und passierende Autofahrer schauen irritiert, denn dichter Qualm dringt aus den Fenstern des ersten Stockwerkes. An den Fenstern stehen Mitglieder der Jugendfeuerwehr und rufen um Hilfe, sie sind offenbar vom Rauch eingeschlossen.

In diesem Moment rücken auch schon die Büdesheimer Freiwilligen mit zwei Löschfahrzeugen an, um ihr eigenes Gerätehaus zu löschen. Auch die Drehleiter aus Windecken trifft ein. Sie hilft bei der Rettung des Feuerwehrnachwuchses an den Fenstern.

Gut gelaunte Retter

Seltsam ist nur, die Wehrleute sind trotz der ernsten Lage gut gelaunt und scherzen mit den eingeschlossenen Jugendlichen. Dadurch wird auch den letzten Schaulustigen klar: Alles halb so wild, nur eine Übung. Die Übung hat es trotzdem in sich und ist sehr realitätsnah gehalten, weshalb Wehrführer Walter das Treiben seiner Mannschaft sehr genau beobachtet.

Im Gerätehaus stehen aktuell Räume leer und werden nun renoviert. Dort soll in Zukunft die Kleiderkammer für alle drei Schönecker Ortsteile untergebracht werden. Jürgen Hof und Thomas Walter haben die Gelegenheit der leeren Räume genutzt und sich ein anspruchsvolles Übungsszenario ausgedacht und vorbereitet.

So müssen die Büdesheimer Brandschützer neben der Brandbekämpfung und der Rettung der erwähnten eingeschlossenen Jugendlichen in verschiedenen Räumen auch noch mehrere vermisste Personen in der Wohnung finden. Die Wohnung ist vollständig verraucht, weshalb sich die Sichtweite der Retter unter Atemschutz auf wenige Zentimeter reduziert.

Schränke und andere Möbel blockieren Teile der Wohnung und erschweren die Suche nach dem Brandherd sowie den vermissten Personen zusätzlich. Auch außerhalb des Gerätehauses gibt es viel zu tun. Hier gilt es die Löschfahrzeuge richtig aufzustellen, so dass die Drehleiter effektiv eingesetzt werden kann. Tragbare Leitern müssen aufgestellt und die Atemschutztrupps im Inneren des Gebäudes mit ausreichend Löschwasser versorgt werden. Gleichzeitig muss eine Überdruckbelüftung erfolgen, um den Qualm aus den verrauchten Räumen zu bekommen. Hierbei sollen natürlich keine bis dahin rauchfreien Räume kontaminiert werden.

Manöverkritik

All diese Aufgaben kann die Büdesheimer Wehr bewältigen. Später treffen sich alle Teilnehmer zur Manöverkritik zwischen den Fahrzeugen. Wehrführer Walter ist mit der Leistung seiner Mannschaft im Großen und Ganzen zufrieden.

Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge. Insgesamt sind sich alle Übungsteilnehmer aber darin einig, wie wichtig und gut solche realitätsnahen Übungen sind. Denn sie führen schließlich zu Erfahrung, Sicherheit und Ruhe bei echten Einsätzen. (zlp)

16 000 Stunden


110 Aktive hat die Schönecker Wehr. Sie leisteten im Jahr 2015 fast 16 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit – etwa 140 Stunden pro Feuerwehrmann und -frau. 184 Einsätze fanden ihren Eintrag in die Einsatztagebücher. (zlp)