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Weniger Gewinn

Der Eigenbetrieb Stadtwerke begründete erfolgreich im Jahre 1993 auf Risiko mit dem sogenannten „Gelben Haus“ den Bürostandort Bad Vilbel. Foto: Deul
Der Eigenbetrieb Stadtwerke begründete erfolgreich im Jahre 1993 auf Risiko mit dem sogenannten „Gelben Haus“ den Bürostandort Bad Vilbel. Foto: Deul

Der Umsatz des Eigenbetriebes der Stadtwerke ist 2013 von 3,64 Millionen Euro auf 4,7 Millionen Euro gestiegen, weil die neue Europäische Schule erstmals über das ganze Jahr vermietet worden ist. Die Abschreibungen steigen von 1,2 auf 1,8 Millionen Euro und dienen der Schuldentilgung. Der Gewinn vor Steuern geht dagegen von 460.000 Euro auf 198.000 Euro zurück.

Erster Werkleiter Klaus Minkel, CDU-Stadtrat.
Erster Werkleiter Klaus Minkel, CDU-Stadtrat.

Bad Vilbel. „Diese Zahl drückt aber die wahre Qualität des Ergebnisses nicht aus. Nämlich rund 420.000 Euro Bauzeitzinsen wurden aufwanderhöhend und steuermindernd als Vorleistungen gebucht. So wird das aktuelle Ergebnis belastet, die künftigen Ergebnisse werden aber entlastet“, erklärt Stadtrat Klaus Minkel, 1. Werkleiter. Außerdem wurde noch ein Schaden aus der verspäteten Fertigstellung des Gewerbeobjektes in der Zeppelinstraße als Einmalaufwand zu 165 000 Euro wertberichtigt, da die Gegenseite den Verzugsschaden nicht anerkenne, so dass er erst eingeklagt werden müsse.

Wegen der regen Investitionstätigkeit der Stadtwerke wird auch 2014 ein Übergangsjahr, da die Erweiterung der Europäischen Schule erst zum September in die Vermietung geht, so dass dieses Jahr nur zeitanteilig Mieteinnahmen zu erzielen sind.

2015 fallen dann die alten Vorbelastungen weg, so dass ein gutes „Normaljahr“ mit Mieten in Höhe von rund 6 Millionen Euro jährlich vorliegen könnte, wenn nicht die Vorbelastungen aus dem Kombibad zu erwarten wären, bilanziert Minkel.

Werke kerngesund

Der so oft, vor allem von den Grünen gescholtene Eigenbetrieb, „ist jedenfalls wirtschaftlich kerngesund“, lautet die gute Nachricht des Werkleiters. Die Vermögenswerte überdecken die Schulden erheblich. Zudem bestehen auch erhebliche stille Reserven. Insgesamt ist der vor über 20 Jahren ins Leben gerufene Immobilienbetrieb eine sehr große Bereicherung für die Stadt, erinnert Minkel. Der Eigenbetrieb habe bereits den Charakter der Stadt „sehr positiv verwandelt und wird ihn weiter verwandeln“.

Der Eigenbetrieb begründete erfolgreich 1993 auf Risiko mit dem sogenannten „Gelben Haus“ den Bürostandort Bad Vilbel, 2004 folgte das Bürogebäude II, 2013 das Gewerbeobjekt an der Zeppelinstraße, dessen Verdoppelung diskutiert wird. Der Eigenbetrieb trug die Last der Entwicklung von Dortelweil-West und baute insbesondere fast 1000 preisgünstige Häuser und Wohnungen, leistete ferner mit dem beliebten Brückencafé seinen Beitrag zur Neuen Mitte. Doch auch da war kein Ende der Fahnenstange: Der Eigenbetrieb investiert rund 40 Millionen Euro in die Europäische Schule, in die Vierfeldhalle und den Kindergarten, wodurch das Image Bad Vilbels gehoben wird, freut sich Minkel.

Motor Eigenbetrieb

Er ist mit dem Eigenbetrieb auch der Motor und treibt den Bau des Kombibades voran (der Bad Vilbeler Anzeiger berichtete mehrfach), nicht zuletzt soll dies der Absicherung des Prädikates „Bad“ und auch der Verbesserung des Angebotes für die Menschen der Quellenstadt dienen, stellt Klaus Minkel im Gespräch heraus.

Der Eigenbetrieb unterstützte die Stadt außerdem bei verschiedenen Bauvorhaben, zum Beispiel bei der „Zwillingsturnhalle“, dem KiGa Massenheim, der neuen Dreifeldhalle Heilsberg, bei der neuen KiTa im Bürogebäude II und in manch anderem mehr.

Die ersprießlichen Aktivitäten und die überzeugende Bilanz der Stadtwerke können sich durchwegs sehen lassen. „Es ist aber vilbeltypisch, dass mit umso mehr Genöle die bekannten Meckerer einen Ausgleich suchen, je größer die Erfolge geraten“, kommentiert Stadtrat Klaus Minkel. Vergessen würde dabei stets, dass die Aktivitäten nur „nebenher“ und mit kleiner Mannschaft geleistet wurden, zumal bis im Jahr 2000 das Hauptarbeitsfeld des Werkleiters das Rathaus war, wo Klaus Minkel als Erster Stadtrat und Kämmerer die Fäden zog, und danach bis zum Ruhestand im Jahre 2009 den Versorgungsbetrieb führte.