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Wilder Westen im Altmühltal – 115 Pfadfinder vom Stamm Wartbaum verweilten im größten Zeltlager der Vereinsgeschichte

Nidderau. Die Pfadfinder vom DPSG Stamm Wartbaum aus Windecken verwandelten den Jugendzeltplatz auf dem Osterberg im etwas verschlafenen Pfünz im Altmühltal in einen Schauplatz, der an die großen Westernfilme Hollywoods erinnert. „Wilder Westen“ lautet das Motto des diesjährigen Sommerlagers, das mit 115 Pfadfindern größte Lager in der nunmehr 31-jährigen Stammesgeschichte.

Unzählige Indianer, Squaws, Cowboys, Trapper, Sheriffs, Ganoven, Banditenbräute, Siedler, Revolverhelden und Hütchenspieler machten die malerische Gegend rund um Eichstätt unsicher und prägten für zehn Tage das Bild der bayrischen Prärie.

Wie immer steht der Aussendungsgottesdienst am Beginn eines Sommerlagers. Thomas Hohmann stimmte die vom Reisefieber befallenen Pfadfinder in der evangelischen Stiftskirche auf das bevorstehende Lager ein. „Nachdem das Gepäck endlich in den Bussen verstaut war, ging es mit etwas Verspätung los in Richtung Westen…. äääh Bayern“, berichtet Vorsitzender Markus Bernard von der Fahrt.

Ein solches Zeltlager, bei dem der 7-jährige Wölfling (so nennen sich die Kleinsten bei den Pfadfindern) genauso selbstverständlich mit von der Partie ist, wie der 20-jährige Jugendliche, stellt den absoluten Höhepunkt des Pfadfinderjahres dar. So ein Stammeszeltlager ist einfach anders: Kinder, Jugendliche und das Leitungsteam gewinnen Abstand vom Alltag. Kein Fernsehen, kein Alltagsstreß, kein Lärm, keine Hektik. Dieser Abstand macht frei für Gemeinschaft, offen für den anderen und lädt dazu ein, sich selbst und das Umfeld neu zu entdecken: Gitarren und Lieder am Lagerfeuer, Holz hacken und sägen, Frühsport, 16 Kilometer Tageswanderung, Kanufahren auf der Altmühl, manchmal ein wenig Heimweh haben, ein mulmiges Gefühl bei der Nachtwanderung, Toiletten-, Küchen- und Spüldienst oder Lagerwache in der Nacht gehören zu den Erfahrungen, die in dieser Fülle nur von den Pfadfindern vermittelt werden. Hier gelingt es den Leiterinnen und Leitern, jungen Leuten „einen anderen Weg“ nahe zu legen. Für zehn Tage in Gemeinschaft in und mit der Natur zu leben, gehört neben Spaß, Abenteuer und dem vom Gründer der Weltpfadfinderbewegung, Sir Robert Baden-Powell, geprägten Leitsatz „Learning by doing“ zum Gruppenerlebnis der Pfadfinder.

Hinzu kommen intensives Vorbereiten und Gestalten des Lagerprogramms. Schließlich gilt es, die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr zu betreuen. Eine große Verantwortung, die den ausschließlich ehrenamtlich tätigen Betreuern aber auch viel Freude bereitet. So wurde neben vielen pfadfinderischen Projekten eine Kreativwerkstatt mit Linedance, Bauen eines Marterpfahls, Indianerschmuck basteln, Bogenschießen, Cowboyhüte basteln eingerichtet. Der Aufbau eines großen Pagodenfeuers bildet dann den traditionellen Abschluss eines gelungen Lagers.

Der Stamm Wartbaum ist seit 1979 mit seinen 130 Mitgliedern eine feste Größe in der Jugendarbeit Nidderaus. Er ist Teil der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) mit rund 95.000 Mitgliedern. (cwi)

Nähere Informationen unter ww.wartbaum.de und www.dpsg.de