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Zeichnen mit Licht

Der Hobbyfotograf Manfred Seeger ist tot – seine Fotos bleiben!

Seine Nikon und sein roter Schal waren seine Markenzeichen: Manfred Seeger verstarb plötzlich am Freitag in einem Frankfurter Krankenhaus. Foto: fau
Seine Nikon und sein roter Schal waren seine Markenzeichen: Manfred Seeger verstarb plötzlich am Freitag in einem Frankfurter Krankenhaus. Foto: fau

Der bekannte Bad Vilbeler Hobbyfotograf Manfred Seeger ist tot. Er verstarb am Freitag, 4. März, bei einer Notfall-Operation an der Galle im Frankfurter Katharinenkrankenhaus wie seine Lebensgefährtin Karin Germroth mitteilte.

Bad Vilbel. In seiner Geburtsstadt war der am 14. April 1940 geborene Sohn aus einer Vilbeler Handwerkerfamilie vor allem durch seine Natur- und Heimatfotografien sehr bekannt. Immer dabei hatte er seine Nikon, der Fotoapparat, der wie sein roter Schal zu den Markenzeichen des passionierten Rotwein-trinkers gehörte.

Manfred Seeger arbeitete 40 Jahre in der Personalverwaltung der Stadt Frankfurt und widmete sich erst im Ruhestand ausgiebig der Fotokunst. Er war viele Jahre Mitglied und von 2003 bis 2010 auch Vorsitzender des internationalen Frankfurter Künstlerclubs „Die Palette“. Bis zuletzt gehörte er dem Kunstverein „Art Baden-Baden“ an.

„Fotografieren heißt mit dem Licht zeichnen. Ohne Licht bekommt man keine Tiefe ins Bild“, erklärte er gerne. Mit 16 Jahren begann Manfred Seeger mit einer ostdeutschen Spiegelreflex-Kamera der Marke Exa zu fotografieren. „Ich habe mit Schwarzweiß-Foto-grafien angefangen und meine Fotos von Anfang an auch selbst entwickelt.“ Später kamen Farbfotografien dazu.

Neben Schule und Beruf bildete er sich kontinuierlich in VHS-Kursen, bei Profi-Fotografen und auf der Technischen Akademie in Wuppertal weiter, machte den Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie mit. Fotoreisen und Exkursionen führten ihn ins In- und Ausland. Sein großes Vorbild war der international bekannte deutsche Naturfotograf Martin Schließler, den er auch persönlich kannte.

In seinen über 100 000 Bildern hielt Seeger den Wandel in seiner Heimatstadt Bad Vilbel fest, dokumentierte alle Veränderungen wie den Bau des Römermosaiks oder die Neue Mitte. Er stellte alle Fotos für den großen Bildband von Bad Vilbel „Die schönsten Seiten einer liebenswerten Stadt“ zur Verfügung, zeigte seine Arbeiten in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen. Einige Fotos sind im Foyer des neuen Rathauses zu sehen. Auch dem „Bad Vilbeler Anzeiger“ stellte er hilfsbereit gelegentlich Fotos zur Verfügung. Er tat es kostenlos und er freute sich, dass viele Menschen seine Bilder sahen.

Mit Manfred Seegers Lebensgefährtin trauern um ihn seine drei Söhne, zwei Töchter und Enkelkinder. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 16. März, um 14 Uhr auf dem Bad Vilbeler Friedhof statt.