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Lust am Lesen steigern – Team der Büchereien stellt seine Jahresbilanz vor und blickt in die Zukunft

Karben. Viele Aktivitäten und zusätzlichen Service hat es die Karbener Büchereien gekostet, um den Abwärtstrend des Vorjahres zu stoppen. Die Bibliotheken der Stadt erfuhren seitens der Nutzer einige Kritik, nachdem die Gebühren für Leseausweise zum 1. Oktober 2007 drastisch angehoben worden waren.

So kosten die zwölf Monate gültigen Ausweise für Kinder und Jugendliche statt zwei seither sechs Euro. Erwachsene ab 18 Jahre zahlen zwölf Euro. „Die Stimmung hat sich nach den ersten drei Monaten beruhigt. Viele sagen, die Gebührenanhebung ist gerechtfertigt, da das Angebot breitgefächert ist und wir die Bestsellerliste hinauf und herunter anbieten können“, erklärte Ursula Hauer als Leiterin für alle Karbener Büchereien in der Stadtbücherei City-Center.

Dort wurden nun die Jahresberichte vorgestellt. Probleme gebe es bei den Mahngebühren. Für die erste Mahnung werden nicht wie bisher 50 Cent, sondern 1,50 Euro erhoben. Die zweite Mahnung schlägt mit drei, die dritte Mahnung mit sechs Euro zu Buche. Zusätzlich zu den Gebühren sind Portokosten zu entrichten. „Die Erhöhung der Gebühren hat zur Folge, dass die Leute nicht mehr so viele Medien ausleihen“, erklärte Hauer.

Als hervorragend bezeichnete sie die Zusammenarbeit mit den Schulen. Von 16 Klassenführungen im Jahr 2007 stieg die Zahl auf 30 in 2008. Aufgrund dieser Lesungen und Führungen hätten sich viele Schüler einen Leseausweis ausstellen lassen. 216 Neuanmeldungen, davon 72 Benutzer zwischen sechs und 13 Jahre, konnten in der Stadtbücherei verzeichnet werden.

In der Leseförderung mit Kindergärten und Grundschulen sieht Hauer einen wichtigen Ansatz. Falsch sei es jedoch, wenn Kinder bei der ersten Mahnung, die den Eltern ins Haus flattere, nicht mehr die Bücherei besuchen dürften.

In der 2007 eingeführten Meckerkiste äußerten sich die Leser überwiegend positiv, übten nur Kritik an den zu kurzen Öffnungszeiten. Positiven Zulauf verspricht sich Hauer von einer Öffnung an Samstagen. „Hier könnten wir einen Probelauf starten!“, erklärte Bürgermeister Roland Schulz (SPD). Über einen Frequenzzähler will er nachdenken, um die jährlichen Besucher zu registrieren.

Als wichtig erachteten Hauer und ihre Kolleginnen der Stadtteilbüchereien aus Petterweil, Rendel und Burg-Gräfenrode auch die Tatsache, aktuelle Medien zu präsentieren. Die Möglichkeit, sich ausgeliehene Bücher vormerken zu lassen, wurde von den Lesern 3588 Mal genutzt. Demnächst soll noch mehr Platz für Krimis geschaffen werden.

Sehr gut angenommen werden die 42 Zeitschriften der Stadtbücherei, die wöchentlich ausgeliehen werden können. Hier soll der Taktschlag erhöht werden.