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Schlankheitskur für Niddabrücke – Übergang zwischen Karben und Wöllstadt wird greifbar – und für Bauern nicht mehr nutzbar, die dafür Äcker tauschen

Karben. Durchbruch für den Übergang: Noch in diesem Jahr könnten Radfahrer und Fußgänger wieder auf kurzem Weg von Karben nach Wöllstadt gelangen. Für den Neubau der Niddabrücke am Einsiedel gibt es aus Karben grünes Licht.

Die Entscheidung gelang in aller Stille und per Kompromiss. Keine massive Brücke, über die auch Landmaschinen fahren können, soll zwischen Burg-Gräfenrode und Nieder-Wöllstadt über die Nidda gebaut werden, sondern eine schlanke, bloß 2,40 Meter breite Aluminiumkonstruktion. Seit mehr als einem Jahr müssen Landwirte, Radler und Fußgänger einen kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen: Die bisherige Brücke aus den 1930er-Jahren hatte die Stadt Karben wegen Baufälligkeit sperren müssen. Einen Neubau will das Land zwar fördern, schließt es doch eine wichtige Lücke im Radwegenetz – hier schließt eine Route aus dem Main-Kinzig-Kreis an den Niddaradweg R4 an.

Doch mehr als eine Fußgängerbrücke will das Land nicht mitbezahlen. Die Karbener und Wöllstädter wären damit auf einer großen Investition sitzengeblieben. Gelöst wird das Problem pragmatisch: „Wir machen eine kleine Flurbereinigung und wollen einen Flächentausch machen“, erläutert Karbens künftiger Bürgermeister Guido Rahn (CDU).

Die Landwirte der umliegenden Orte solle Äcker auf ihrer Uferseite erhalten und diese gegen ihre bisherigen Äcker am gegenüberliegenden Ufer eintauschen. „Damit haben sie kürzere Wege, können die größeren Flächen effektiver bewirtschaften und wir sparen die teure Brücke.“

So hofft Rahn, die bisher geplanten Kosten von 400 000 Euro noch drücken zu können. In Karben haben die Parlamentsfraktionen inzwischen der Alu-Brücke zugestimmt. Damit lag es an den Wöllstädtern, das Projekt endgültig in Gang zu bringen: Und auch die Gemeindevertretung Wöllstadt gab dem Vorhaben ihren Segen. CDU-Vorsitzender Thomas Hein: „Wir haben lange genug auf die Brücke warten müssen.“ Somit fehlt den Wetterauern nur noch die schriftliche Zusage fürs Fördergeld aus Wiesbaden. Wenn die schnell kommt, „dann ist möglich, dass noch dieses Jahr gebaut wird“, hofft Wöllstadts Bürgermeister Alfons Götz (CDU). (den)