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Einsamkeit vor dem PC – Gute Seiten, schlechte Seiten • „Zartbitter“ warnt vorm Chatten mit Unbekannten

Karben. Auf Einladung der Schulsozialarbeit präsentierte die Theatergruppe des Vereins „Zartbitter“ das Theaterstück „Click it – gute Seiten, schlechte Seiten“ in der Aula der Kurt-Schumacher-Schule vor mehr als 500 Schülern. „Zartbitter“ ist eine Kontaktstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Seine Theaterleute touren herum und klären über die Online-Gefahren auf. Die drei Schauspieler zeigen die Geschichte eines Schülers, dem das Chatten so lange Spaß macht, bis er an Erwachsene gerät, die sich im Netz gezielt auf die Suche nach Kindern machen, um persönlichen Kontakt herzustellen. Sie wollen Kinder für pornografische Fotos missbrauchen.

Viele Erwachsene seien mit den Möglichkeiten des Internets längst nicht so vertraut wie die Jugendlichen, räumt Anette Kehrbaum von der Schulsozialarbeit ein. Einmalige Projekte reichten nicht aus, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Netzes zu schützen. Die Fachleute von „Zartbitter“ sprechen von der „Einsamkeit vor dem PC“. Deshalb sollten Erwachsene mit Kindern über die Nutzung sprechen. Das scheint schon zu klappen: „Meine Eltern interessieren sich sehr dafür, auf welchen Internetseiten ich bin“, erzählt Timo (13). Auch sein Freund Nihat erzählt, dass seine Eltern wissen möchten, was er am Computer macht. „Wir würden uns nicht mit Fremden aus dem Netz treffen“, sagen sie, auch nicht, wenn sie dafür Geld angeboten bekämen.

Gemeinsam mit den Jugendlichen formulierten die Theaterleute, worauf man beim Chatten achten sollte: So solle man im Profil niemals die echten persönlichen Daten oder ein Foto von sich eingeben. Und wenn die Jugendlichen beim Chatten ein „komisches Gefühl“ hätten, dann sollten sie darüber mit jemandem sprechen, dem sie vertrauen. (kre)