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„Ganz normales Geschäft“ – Traditionelles Heringsessen der SPD Karben im Anglerheim hat viele Anhänger

Karben. Es wird so richtig voll. Die Genossen strömen ins Anglerheim in Klein-Karben, sehr zur Freude von Regina König-Amann. Die Chefin des Klein-Kärber SPD-Ortsverbands organisierte das Heringsessen am Aschermittwoch. Hier kennt jeder jeden, es herrsche eine familiäre Atmosphäre. Der Geräuschpegel steigt von Minute zu Minute. Bis Jochen Schmitt, SPD-Stadtverbandsvorsitzender, den politischen Part des Abends einläutet. Er richtet den Blick auf die „große Politik“ und freut sich, dass der Koalitionspartner CDU in Berlin in der Familienpolitik alte SPD-Forderungen aufgreife.

Als Gast aus der Nachbarstadt Bad Vilbel ergreift Udo Landgrebe das Wort. Er danke für die Gelegenheit, sich vorzustellen, denn er sei als Stellvertreter für Jürgen Walter im Wahlkreis im Gespräch. Landgrebe hat schon die Landtagswahl 2008 im Blick. „Wir kämpfen gegen bayrische Verhältnisse in Bad Vilbel“, sagt er. Doch er sieht die Hochburg bröckeln, angesichts des Debakels um das Stada-Hochregallager, die Widerstände und den Rückzug des Pharmaherstellers.

Dann rechnet Bürgermeister Roland Schulz mit den politischen Gegnern ab. Die Leute hätten das „ständige Gezeter so satt“, gibt er Reaktionen der Bürger wieder. Die Menschen wollen zufrieden leben und stolz sein auf ihre eigene Stadt. „Wer ständig nur herummäkelt, der wird genau dies nicht erreichen“, meint das Stadtoberhaupt. Knapp streift er aktuelle Themen auf. Ob zur Ratsschänke, die jetzt verpachtet bleibe und Sanierungskosten für die Stadt verursache. „Wäre man dem ursprünglichen Magistratsvorschlag gefolgt, hätten wir Einnahmen in der Kasse, der Pächter wäre Besitzer und wir hätten Zinsen statt Kosten“, urteilt Schulz.

In Punkto Kreditgeschäfte „ist nichts Skandalöses geschehen“, sagt der Rathauschef. Die mit hohen Zinsen belasteten Kredite in der Niedrig-Zinsphase umzustrukturieren und damit die Zinsbelastung der Stadt zu senken sei „ein ganz normales Geschäft“ gewesen, so Schulz. Dann richtete er das Augenmerk auf die Aufgaben der Zukunft, die mit dem demografischen Wandel auch die Infrastruktur der Stadt betreffe, und auf die es jetzt mit Weichenstellungen zu reagieren gelte, etwa mit Bauland für junge Familien, Betreuungsangeboten für Kinder, wie gleichzeitig die Senioren in die Gesellschaft einzubinden mit bürgerschaftlichem Engagement.