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Gefährliche Ecke entschärfen

Ortsbeirat diskutiert über Engstelle in der Brunnenstraße

Das Thema ist einer der Dauerbrenner in der Ortspolitik von Groß-Karben und sogar von Okarben: die Engstelle der Brunnenstraße in Höhe des Selzerbrunnenhauses.

Karben. Es sei eine dramatische Situation gewesen, sagte Hans-Jürgen Kuhl. Bewohner aus Groß-Karben hätten geschildert, wie auf dem schmalen Gehweg in Höhe des Brunnenhauses des Selzerbrunnens plötzlich ein Radfahrer um die Ecke herum auf eine Dame zugekommen sei, erklärte das SPD-Ortsbeiratsmitglied. Diese habe gerade so ausweichen können, sei aber auf die Fahrbahn gestürzt. Passiert sei zwar nichts. „Es kam zum Glück gerade kein Auto“, schilderte Kuhl.

Für ihn ist klar: Für die Gehweg-Engstelle der Brunnenstraße muss eine Lösung her. Die hatte Kuhl auch schon: Er schlug vor, für Radfahrer eine Umfahrung zu bauen. Über die Zufahrtsstraße der Dögelmühle, dann am westlichen Niddaufer und über den neuen Weg unterhalb des Damms der Nordumgehung zurück zur Brunnenstraße. „Besser, wir tun hier was, bevor noch etwas passiert“, sagte Kuhl.

Umfahrung zu weit

Dass eine solche Umfahrung angenommen würde, bezweifelte Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Radfahrer wählten stets den kürzesten Weg. Wer vom Bahnhof nach Okarben fahre, „der wird keinen mehrere hundert Meter langen Umweg fahren“, warnte der Rathauschef vor einer teuren Fehlinvestition.

Er räumte durchaus ein, dass die Stelle unübersichtlich sei. An seiner schmalsten Stelle lässt der Gehweg entlang der Mauer des Selzerbrunnens nur 1,20 Meter Durchgangsbreite zu. Da es um die Kurve geht, ist der Weg nicht einsehbar. Hinzu kommt, dass die Fahrbahn mit zwei kurz hintereinander folgenden, recht engen Kurven verläuft. Daher gilt Tempo 30. Augenscheinlich sind viele motorisierte Fahrzeuge noch langsamer unterwegs.

So gefährlich, wie es in den Debatten in den Ortsbeiräten von Groß- und Okarben dargestellt werde, sei die Engstelle aber nicht, fand Rahn. „Bis heute ist dort nichts passiert. Wieso sprechen wir darüber?“ Die Bürger seien verantwortungsbewusster, „als wir denken“, saget Rahn.

Einfach so lasse sich die Situation vor Ort baulich nicht verändern. Denn die Mauer des Selzerbrunnens auf der einen und die Gebäude des Selzerbrunnenhofs auf der anderen grenzten die Straße eng ein. Ein Besucher der jüngsten Groß-Karbener Ortsbeiratssitzung schlug vor, zumindest den Gehweg eindeutig für Radfahrer zu sperren. „Dann ist die Lage klar und es ist eine reine Fußgängerstrecke.“ Diese Idee fand nicht nur Hans-Jürgen Kuhl gut, sondern auch der Bürgermeister. „Dann ist die Verantwortung klar.“ Radfahrer müssten auf der Fahrbahn fahren – und Autofahrer entsprechend noch vorsichtiger dort unterwegs sein. Den Vorschlag will der Bürgermeister im Rathaus prüfen lassen. (den)