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Geschmackvolles Stöffche gekürt

Hobbykelterer im BUND-Wettbewerb

Ulrike Loos kürt die Sieger (von links): Horst Jost, Stefan Klause und Sonnfried Morawek. Foto: Seipp
Ulrike Loos kürt die Sieger (von links): Horst Jost, Stefan Klause und Sonnfried Morawek. Foto: Seipp

Karben. Auf Einladung des Karbener BUND kamen im Naturfreundehaus Okarben kürzlich Hobbykelterer zusammen, um in einem Wettbewerb das beste Stöffche zu küren.

Gespannt hebt Irmtraud Schuch das halbvoll mit dem Stöffche gefüllte Gerippte hoch. „Relativ hell, der Geruch vielleicht etwas sauer“, meint sie kritisch und nippt am Glas. Danach nimmt sie die Wertung vor.

Selbstgekelterter Apfelwein steht an diesem Abend im Naturfreundehaus im Mittelpunkt. Ob helles, klares, fast orangefarbenes oder dunkel-trübes Stöffche, die Hobbykelterer haben ihre Kreationen mitgebrach. 24 unterschiedliche Sorten stehen zur Wahl – und nur einer kann der Sieger sein.

„Ebbelwei ist in jeglicher Hinsicht Geschmackssache“, erklärt Dieter Schaub das Bewertungssystem. Neben ihm auf dem Tisch liegt der Bewertungsbogen, in der Hand hat er einen Bleistift. „Wir bewerten nach drei Kategorien: Farbe, Geruch und Geschmack. Bei der Farbe geben wir ein bis drei Punkte, bei den anderen stehen jeweils sechs zur Auswahl. Die Ergebnisse werden zusammengezählt. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.“

Und die Bewertung ist gar nicht so einfach, denn jeder hat andere Vorlieben. „Ich bin Fan des klassischen Apfelweins“, sagt Dieter Schaub. Seine Frau Gisela ergänzt: „Der Apfelwein darf unter keinen Umständen zu süß sein, aber auch nicht so sauer, dass er einem die Schuhe auszieht.“ Fruchtig muss er aber sein – so, dass man den Apfel auch erkennt. Gerade wird das Gerippte wieder halbvoll gegossen – gespannt betrachtet die Jury die Gläser. Nummer 13 ist an der Reihe. Olaf Kurzte aus Bad Vilbel hebt das Glas an und riecht daran. „Das Aussehen stimmt schon mal“, findet er. „Aber der Geruch ist irgendwie komisch.“

Hinter einem guten Ebbelwei steckt viel Arbeit, aber auch eine gehörige Portion Glück, ist Schaub überzeugt. „Vom Baum bis zum fertigen Apfelwein ist es ein langer Weg. Ob eine Apfelsorte oder mehrere, ob man noch etwas anderes beigibt oder wo man ihn lagert, das kann man beeinflussen. Jeder hat seine eigene Methode.“

Doch auf einiges hat man keinen Einfluss: „Beispielsweise darauf, wie viel Sonne der Baum abbekommt. Außerdem ist jedes Fass anders, wenn der Ebbelwei einmal drin ist, kann man das nicht mehr beeinflussen. Das ist einfach Glück.“

Als Gewinner des achten Stöffche-Wettbewerbs kürt der Karbener BUND schließlich Stefan Klause mit der Probe Nummer 20. Er sammelt 285 Bewertungspunkte, ganz dicht gefolgt von Horst Jost mit 272 Punkten. Zusätzlich geehrt wird außerdem derjenige mit dem besten Geschmacksinn: Bereits zum dritten Mal in Folge gewinnt der Roggauer Rudolf Nadler diese Ehre – er ist der einzige war, der seinen Apfelwein am Geschmack erkennen kann. (asp)