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Keine Beckenheizung fürs Freibad

Stadtparlament lehnt SPD-Anträge für eine Sanierung ab

Bad Vilbel. Bald ist es ein Jahr her, dass Bad Vilbels altes Hallenbad dem Abrissbagger zum Opfer fiel. Wann die neue Therme gebaut wird, und ab wann sie dann geöffnet ist – bisher völlig offen. Mit dem Freibad bleibt den Vilbelern somit nur noch eine Option, um schwimmen zu gehen – zumindest, wenn es draußen warm ist.

Die Bad Vilbeler SPD würde deshalb das Bad unter freiem Himmel gern in Schuss bringen. Je eine Viertelmillion Euro in diesem und im nächsten Jahr hätte die Partei gern ins Freibad investiert. »Es wird ja noch länger die einzige Schwimmmöglichkeit in Bad Vilbel sein«, sagte die SPD-Stadtverordnete Lucia André. Jetzt Geld in das Bad zu stecken, sei wichtig, und der Vorschlag bedeute auch eine »relativ geringe Investition«.

Kern der SPD-Idee ist es, eine Beckenwasserheizung zu installieren. Die solle durch Sonnenenergie betrieben werden, wofür Solarzellen auf dem Dach des Südflügels angebracht werden könnten. »Das Beheizen ist besonders in den Übergangszeiten wichtig, wenn es nachts stark abkühlt«, erklärte André. Dann sinke die Wassertemperatur über Nacht auf 20 Grad ab. »Das Schwimmbad ist dann für Schwimmer kaum noch zu nutzen.« Mit der Heizung könne die Nutzungszeit jedoch im Frühjahr und Herbst verlängert werden. Zusätzlich solle ein Duschcontainer aufgestellt werden, da es im Freibad ja nur vier Warmduschen gebe. Unterstützung bekam die SPD jedoch von keiner anderen Fraktion – der Antrag wird abgelehnt.

Bei der Beckenwasserheizung habe sich die SPD verkalkuliert, rechnet Bastian Zander (CDU) vor. Bei 700 Quadratmetern Dachfläche müsse man von Investitionskosten von 600.000 bis 700.000 Euro ausgehen.

Allerdings fasst das Becken 300 Kubikmeter Wasser – zu viel, um sie mit einer derart kleinen Solaranlage aufheizen zu können, warnte Zander. Alternativ sei ein Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 60 000 Litern nötig. Das alles sei mit der von der SPD geforderten Summe »mitnichten zu machen«. Und mit einer Heizung sei nicht mehr als eine zwei Grad höhere Temperatur zu erreichen, erklärte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). »Das hilft uns gerade dann nicht, wenn es benötigt würde.« Nämlich just an den kühlen Tagen in den Übergangszeiten am Anfang und Ende der Freibadsaison. (den)