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Kleine Hilfen für Radler-Mit örtlichen Verbesserungen will die Stadt die umweltfreundliche Fortbewegung mit dem Velo fördern

Karben. Drei Minuten lang muss der Radfahrer an der Haltelinie der Robert-Bosch-Straße warten. Er möchte aus Richtung Klein-Karben kommend nach links ins Industriegebiet einbiegen. Doch der dichte Verkehr auf der Diesel- und der Industriestraße lässt ihm kaum eine Lücke. Dass ihm die Stadt nun ein wenig unter die Arme greifen und den Radverkehr erleichtern will – „das wäre schon gut, wenn da etwas gemacht wird“, sagt er. Dann tut sich eine Lücke auf und er biegt ab.

Vier besonders dringliche Gefahrenpunkte haben Karbens Grüne ausgemacht. In einem Prüfantrag hatten sie diese vor einigen Monaten aus dem Parlament heraus in die Verwaltung eingereicht.

Als Forderung stechen Fahrradstreifen für die Homburger Straße hervor. Die sieht Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zwar als sinnvoll an. Doch sei die Fahrbahn zwischen Elisabethenstraße und Gehspitze so schlecht, dass darauf auch kein Radstreifen aufgemalt werden solle. „Fahrbahnwellen und ausgefahrene Fahrspuren sowie abbrechende Fahrbahnränder stellen zurzeit Gefahren für den Radverkehr dar.“ Die Sanierung der Straßendecke habe man zwar beim Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) angemahnt. „Aber wir haben noch keine Aussage darüber erhalten können, ob und wann das Land Hessen hierfür Finanzmittel bereitstellt.“ Gelder aus dem Schlaglochprogramm des Landes könnten nicht verwendet werden, weil diese für Kommunen reserviert sind. Die Landesstraße aber ist eben Sache des Landes.

Eine kleine Verbesserung gibt es dennoch: So soll die Einfädelspur auf Höhe der Aral-Tankstelle ein wenig verlängert werden, damit sich Radfahrer besser in den Verkehr auf der Homburger Straße einordnen können. Dieses Vorhaben will die Stadt mit 4000 Euro Kosten zügig umsetzen. Genauso teuer wird das Aufbringen von Radstreifen auf der Frankfurter Straße in Kloppenheim: Dort soll das Radeln zwischen der Ampel am Abzweig zur Ober-Erlenbacher Straße und der Einmündung der Straße Am Schloss sicherer werden.

Noch keinen Fahrradstreifen soll es dagegen auf dem kurzen Stück zwischen dem Abzweig Frankfurter/Ober-Erlenbacher Straße und der B 3 geben. „Das sollte erst erfolgen, wenn der Radweg nach Ober-Erlenbach gebaut wird“, sagt Rahn. „Hier besteht derzeit nur geringes Radverkehrsaufkommen.“

Ob der Schutzstreifen für Radfahrer in der Robert-Bosch-Straße schon bis zum Abzweig aus Richtung Bahnhof zurückverlängert werden kann, prüfe man noch, berichtet der Bürgermeister. Problematisch seien die vielen Grundstücksausfahrten. Jedoch hätten sich die Schutzstreifen für Radfahrer, wie sie in Teilen der Bosch-Straße schon bestehen, bewährt.

Separate Aufstellplätze für Radfahrer soll es bald an der Kreuzung am Bürgerzentrum geben. „Für den Knotenpunkt ist zurzeit ein barrierefreier Umbau in Planung“, berichtet Rahn. Derzeit seien Radstreifen in der Rendeler Straße zwischen dem Ortseingang Klein-Karben und dem Rewe-Markt vorgesehen und die Fahrradstraße in der Burg-Gräfenröder Straße in Groß-Karben müsse sicherer werden. Auch arbeite die Stadt an einer Verbindung zwischen Rendel und Gronau. (den)