Veröffentlicht am

Krippen-Ausstellung in Massenheim – Es können noch Krippen angemeldet werden

Wolfgang Grimm an der Krippe der Dortelweiler Familie Bäuerle, zu dem ein alter Lederkoffer voller Tonfguren gehört.
Wolfgang Grimm an der Krippe der Dortelweiler Familie Bäuerle, zu dem ein alter Lederkoffer voller Tonfguren gehört.

Bad Vilbel. Wer den Krippenbauern aus Massenheim seine Krippe für die Ausstellung am Samstag, 7. Dezember,  von 15 bis 19 Uhr und am Sonntag, 8. Dezember  von 11 bis 17 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Massenheim zur Verfügung stellen möchte, kontaktiert bitte Wolfgang Grimm unter 06101/44718, Hajo Braden unter 06101/44766 oder Wolfgang Stallmann unter 06101/42022. Außerdem können alle für die Ausstellung angemeldeten Krippen am Fraitag, 6. Dezember,  ab 9 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Hainstraße 17, abgegeben werden. Wer keine Möglichkeiten zum Transport hat, kann sich gerne telefonisch melden, um einen Abholtermin zu vereinbaren.

Die Massenheimer Krippenbauer sind im Stress. Nur noch wenige Tage    und dann strömen die Besucher wieder am zweiten Adventswochenende voller Erwartungen ins evangelische Gemeindezentrum. Alle sind gespannt, welche und wie viele Krippen es diesmal in der siebten Ausstellung zu sehen gibt.
In den vergangenen Jahren waren die fünf kreativen Krippenbauer fast das ganze Jahr über mit dem Bau von Krippen beschäftigt. Mangels Werkstatt, konnten sie erst Anfang Oktober mit dem Bau neuer, der Fertigstellung angefangener oder der Reparatur beschädigter Krippen beginnen. In den Vorjahren dienten der Gruppe als Treffpunkt die Räume im Obergeschoss des Heimatmuseums. Das erste Stockwerk im einstigen Rathaus soll 2020 renoviert werden. Und steht deshalb der Gruppe dieses Mal nicht zur Verfügung.
Mithilfe von Ortsvorsteherin Irene Utter (CDU) konnte das Quintett vor neun Wochen ins seit 2002 zum Ensemble des Heimatmuseums gehörende Hirtenhaus umziehen. Das um 1700 erbaute Gebäude wird meist als Lagerhaus genutzt und seit zwei Monaten als Krippenbauerwerkstatt.

Mit viel Herzblut, handwerklichem Geschick, kreativen Ideen und Ausdauer haben sich Hajo Braden, Wolfgang Grimm, Hans Hasenclever, Heinz Geppert und Wolfgang Stallmann Bau, Verschönerung und Reparatur von Weihnachtskrippen verschrieben. »Wir haben bisher mehr als 50 Krippen gebaut«, schätzt Braden. Allein in diesem Jahr feiern fünf neue Krippen ihre Ausstellungspremiere.
Zu ihnen gehört die bereits im letzten Jahr begonnene evangelische Kirche. Das Original wurde von 1692 bis 1695 in ihrer heutigen Form erbaut. Das Baumaterial für den maßgerechten Nachbau der Kirchenkrippe sind Styrodur und Spanplatten. Rohbau, Giebel, Treppenaufgang und das Dach wurden 2018 vor der sechsten Ausstellung fertiggestellt. »Was noch fehlt ist das Grundstück, sprich der Unterbau samt Inneneinrichtung«, sagt Stallmann. Gemeinsam mit Braden gestaltet er das Grundstück maßstabsgetreu nach. »Da wir dieses Mal unter Zeitdruck stehen ist der Innenausbau der Kirche ein Projekt für das kommende Jahr«, bedauert Stallmann.

Zum Einsatz beim Krippenbau kommen Holz und andere Naturmaterialien wie Moos, Baumrinde, Blätter, Wurzeln, Äste, Kork, Stroh, Spankörbe, Obstkisten, Hanf, Gips und Pappmaschee. Alle Materialien dienen bei historischen Gebäuden dem möglichst realistischen Nachbau. Bevor einige Krippen einen Farb- oder Lackanstrich erhalten, wird konzentriert Maß genommen, Holz zugeschnitten, gebohrt, gehämmert, geklebt, ausgebessert und dekoriert.

Da die Bürger den Massenheimer Krippenbauern vertrauen und von ihren handwerklichen Fähigkeiten überzeugt sind, bringen sie den Männern oft seit vielen Jahrzehnten im Familienbesitz befindliche Krippen zur Reparatur vorbei. So wie die Dortelweiler Familie Bäuerle. Laut ihren Angaben stammt die auf den ersten Blick schlichte hölzerne Stallkrippe aus dem Jahr 1822. »Wir haben die defekte Beleuchtung erneuert«, informiert Grimm. Zur Krippe gehört ein Koffer voller Tonfiguren. Diese sind zum Schutz in eine alte Zeitung vom 4. Januar 1983 eingewickelt. »Für viele Familien gehören Krippen in der Advents- und Weihnachtszeit zum Fest. Vor dem 19. Jahrhundert wurden Krippen nicht zu Hause, sondern nur in Kirchen und Klöstern aufgestellt«, berichten die Krippenbauer.
Laut aktueller Planung und festen Zusagen von Privatleuten will man am 7. und 8. Dezember mindestens 70 Krippen im evangelischen Gemeindezentrum zeigen.