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Kulturbotschafterin in den USA

Erinnerungen in Wort und Bild: Alina Neumann zeigt Dr. Sascha Raabe das Jahrbuch der Grassfield Highschool. Foto: Privat
Erinnerungen in Wort und Bild: Alina Neumann zeigt Dr. Sascha Raabe das Jahrbuch der Grassfield Highschool. Foto: Privat

Niederdorfelden. Fotos beim Hockey, vom Schulball, bei ehrenamtlichen Aktivitäten: Über 250 Seiten stark ist das Jahrbuch der Grassfield-Highschool. Und für Alina Neumann ist es ein Beleg in Wort und Bild für eine prägende Zeit. Die 16-Jährige aus Niederdorfelden verbrachte als Teil des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Deutschen Bundestages mehrere Monate in den USA. Vermittelt hatte die Mission als »Kultur-Botschafterin für Deutschland« der Bundestagsabgeordnete Sascha Raabe (SPD). Im Hanauer Wahlkreisbüro des Politikers schilderte die Schülerin des Karl-Rehbein-Gymnasiums nun ihre Eindrücke vom Alltag in den USA.
»Ich bin so dankbar, dass ich das so erleben durfte. Der Austausch hat mir eine unglaubliche Chance gegeben, bei der ich sehr wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und neue Menschen kennengelernt habe«, erzählte die junge Frau. Besonders genossen habe sie die einzigartige Schulgemeinschaft. »Dieser intensive Zusammenhalt« sei sehr beeindruckend gewesen, der Alltag an der Grassfield Highschool in der 220 000-Einwohner-Stadt Cheasapeake im US-Bundesstaat Virginia sei völlig anders als in Deutschland.
Auf dem Unterrichtsplan standen neben Mathematik und Englisch auch ungewöhnliche Fächer wie Theater, Kochen und »Public Speaking«, die Kunst der öffentlichen Rede. Es gab Mottotage, an denen die Schüler als Superheld verkleidet oder in Pyjamas den Unterricht besuchten.
Zum Schullalltag gehörten regelmäßige »Lockdown-Drills«, um das Verhalten bei einem Amoklauf zu üben. Und als Mitglied des Schulclubs sei es selbstverständlich gewesen, Essen an Obdachlose zu verteilen.
Zu den Auswärtsspielen des Hockeyteams ging es im gelben Schulbus. »Wie in den Hollywood-Filmen«, erinnert sich Alina Neumann: »Das Schulleben war geprägt von einer sehr herzlichen Art. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern war viel persönlicher. Ich habe mich sehr wohl gefühlt«, berichtet die Schülerin.
»Alina hat in den USA an Reife und Selbstbewusstsein toll zugelegt. Sie hat ihre Rolle als ›deutsche Kultur-Botschafterin‹ bravourös gemeistert und zeigt für so eine junge Frau bemerkenswerte Erkenntnisse«, lobt Sascha Raabe. Alina Neumann plant nach dem Abitur »erneut ins Ausland zu gehen, mich ehrenamtlich zu engagieren und meine Kenntnisse in einer möglichen internationalen Arbeitskarriere anzuwenden«, heißt es in der Mitteilung von Raabe. Dies habe sie auf der Internetseite des Bundestages www.mitmischen.de in ihrem Blog angekündigt .
Die USA seien für sie ein »tolles Land, aber ich möchte dort nicht leben«. Während ihres durch die Corona-Pandemie verkürzten Aufenthalts habe sie gelernt die guten sozialen Sicherungssysteme in Deutschland wertzuschätzen. (zlp)