Veröffentlicht am

Leon will ganz hoch hinaus – Gewinner fahren mit dem Aufzug in die Spitze eines Schönecker Windrades • Phantastischer Ausblick

Schöneck. Etwas mehr als ein halbes Jahr laufen die Schönecker Windräder. Jetzt waren erstmals Besucher oben.

Leon steht vor dem Windrad Nummer drei auf dem Galgenberg und schaut hinauf. Ganz schön hoch: 138 Meter! Aber Angst, da hinaufzusteigen hat der zwölfjährige Schüler der Albert-Einstein-Schule in Maintal nicht. Die Bankentürme in Frankfurt waren das Höchste, wo er bislang gewesen war. Zusammen mit zwei weiteren Glücklichen hat er beim Regionalparkfest „Hohe Straße“ im September eine Besteigung der Windkraftanlage gewonnen.

„Haben Sie Alkohol oder Drogen zu sich genommen, haben Sie Höhenangst?“, fragt Mark Bohn, Techniker von Enercon. So einfach mit dem Lift hochfahren ist nicht. Die Windkrafträder sind schließlich nicht für Besucher eingerichtet. Nach der Belehrung über die Gefahren wird den Gewinnern von den Fachleuten Sicherheitsausrüstung angelegt. Schutzhelm und Klettergeschirr und dann gibt es eine kurze Einweisung über das Klettern entlang der Metallleiter.

Bis etwa 130 Meter Höhe fährt noch der Aufzug, in diesem Fall ein Aluminiumgehäuse, in dem mit ein wenig Drücken auch zwei erwachsene Menschen stehen können. Knapp zehn Minuten ist der Alukasten bis zu dieser Ebene unterwegs – und genau so lange wieder hinunter. Für die restlichen rund sieben Meter ist dann Kondition und Klettern gefragt. Entlang der Metallleiter geht es senkrecht hinauf bis zur obersten Plattform. Da muss man sich den Preis schon ganz schön verdienen. Stille so weit oben. Der Ausblick ist an diesem sonnigen und klaren Wintertag phantastisch. Eine Sicht bis über die Wetterau und bis zum Taunus. Das Kohlekraftwerk in Großkrotzenburg dampft vor sich hin, während die Windräder still stehen. Die Windgeschwindigkeit reicht nicht aus. Mindestens zwei Meter pro Sekunde müssen es schon sein, damit die Rotoren mit ihren 82 Meter Durchmesser loslegen können. Nach fast 90 Minuten ist Leon wieder unten. „Schön war es. Und gar nicht so kalt. Aber am schönsten war die Aussicht!“ Mitgewinnerin Irene Krocek nickt. „Das war wie auf einem Hochhaus. Nirgendwo hat man so eine Aussicht.“