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Literaten mit Humor – Rezitationsabend des Literaturtreffs in Groß-Karben

Jenseits von karnevalistischem Frohsinn, aber durchaus passend zur fünften Jahreszeit hat der Karbener Literaturtreff zu einem Rezitationsabend „Humor in der Literatur“ eingeladen.

Karben. Ob Otto Reutter, Eugen Roth, Karl Valentin oder Joachim Ringelnatz, die deutsche Literatur hat viele Humoristen zu bieten. Heiterkeit zog durch die Runde, als Claudia Weißhäupl den Sänger und Komödianten Otto Reutter vorstellte mit „Nehm si’n Alten“.

Herbert Schuch deklamierte eine Weisheit von Eugen Roth: „Der Komödiant ist selten selber heiter, gibt die Fröhlichkeit an andere weiter, die Wissenschaft die selten irrt, nennt das den Zwischenwirt.“ Der unsterbliche Karl Valentin lebte auf im Duett der beiden Vortragenden Ingrid und Alf Mainert und der Lyriker Joachim Ringelnatz in der Rezitationskunst von Joachim Schlichte-Bierbaum.

Den experimentellen Dichter Ernst Jandl stellte Walter Enslin vor, und seine Frau Rosie Cordsen-Enslin bot eine Kostprobe ihrer Limericks. Walter Enslin holte dann seine Gitarre hervor und schloss den Abend mit dem passenden Lied „Reim doch oder ich fress dich“ ab.

Konzept kommt an

Es war also eine abwechslungsreiche Reise durch die Literatur, an der die rund 25 Zuhörer teilnahmen. Sie bot auch Neues, denn der Name des ungarischen Schriftstellers Istvan Örkeny war den meisten unbekannt. Ihn stellte Richard Axt mit der Schelmengeschichte „Der letzte Kirschkern“ vor. Literaturfreunde können sich noch auf weitere Abende des Karbener Literaturtreffs freuen, sie sind alle im neuen Faltblatt des Vereins aufgelistet. Immer am letzten Mittwoch im Monat ist Themenabend und die Spanne des Jahres 2013 reicht von „Literatur des Orients“ (27. Februar) bis „Böser Hänsel, böse Gretel“ (24. April) und Balladen (28. August).

Künstler der Region

Die Texte werden von Mitgliedern des Literaturtreffs vorgetragen, von Besuchern oder Schriftstellern der Region. Das Programm kommt an, denn im vergangenen Jahr wurden rund 300 Zuhörer gezählt. „Damit haben wir nicht gerechnet, als wir unseren Literaturtreff vor drei Jahren ganz offiziell als Verein gründeten“, bekennt Initiator Hans-Martin Thomas. Er wurde beim Jahrestreffen als Vorsitzender bestätigt. Als gemeinnütziger Verein wurde der Literaturtreff vor drei Jahren aus der Taufe gehoben. Er lebt vom Engagement der Mitglieder, Literaturfreunde und regionaler Schriftsteller, die für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Die lokalen Literaturproduzenten können sich am 25. September vorstellen.