Veröffentlicht am

Mithelfen für eine lebendige Gemeinde – Bilanz über Petterweiler Kirchenarbeit in Zeiten knapper Kassen

Karben. Einen großen Topf voll Gulaschsuppe hatte Pfarrer Michael Neugber auf dem heimischen Herd gekocht und nach dem Gottesdienst zum Brunch ins Gemeindehaus in der Alten Haingasse hinübergetragen. Gut 60 Gemeindemitglieder ließen sich Suppe, Käseplatte und Nachtisch schmecken, um dann den Worten von Horst Preisser, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, zu lauschen.

Das Kirchengremium hatte zur Versammlung der evangelischen Kirchengemeinde Petterweil eingeladen, um Bilanz zu ziehen und den vielen hundert ehrenamtlich Aktiven zu danken. Denn nur durch die Mithilfe vieler, stellte Preisser heraus, „können wir die Aufgaben in unserer Gemeinde erfüllen.“ Aufgehängte Fototafeln im Saal, kommentiert von Konfirmanden, zeugten von den vielfältigen Aktivitäten der Kirchengemeinde: Kinderbibelwoche, Ausflüge der jungen Alten, Sommerfest und Erntedankfest, Konfirmation, Konzerte… Den in der Gemeinde „erlebten festen Zusammenhalt und das Vertrauen“ haben die Konfirmanden begeistert, konnten die Besucher lesen.

Der Gemeindesaal sei im letzten Jahr renoviert worden, ebenso wie das Pfarrershaus, in dem nun Pfarrer Neugber mit Familie Einzug gehalten habe, erinnerte Preisser. Die Kirchensanierung sei noch nicht ganz abgeschlossen, das Ende sei aber für dieses Jahr in Sicht.

Was mit den verpackten historischen Grabsteinen geschehen soll, steht noch nicht fest. Eine Renovierung, bestätigten Dr. Claus-Dieter Herzfeldt vom Geschichtsverein und Horst Preisser, sei nicht möglich, weil zu teuer und teilweise schon unwiederbringlich zerstört. Die Grabsteine erinnerten an weltliche und kirchliche Amtsträger aus dem 16. und 17. Jahrhundert, präzisierte Herzfeldt. Pfarrer Neugber regte an, die Grabsteine bei der notwendigen Neugestaltung des Kirchgartens zu integrieren. Ein Vorschlag von Gisela Cost, auf kleinen Schildern die Inschriften wiederzugeben, fand große Zustimmung.

Doch vermehrt über die Entscheidungen und Diskussionen etwa in der Dekanatssynode zu berichten oder die Eckdaten des Gemeindehaushalts im Gemeindebrief zu veröffentlichen, nahm Neugber für die weitere Gemeindearbeit als eine weitere Anregung mit. Zurzeit debattiere die Synode über die neuen Tarife zur Bezahlung der Kirchen-Mitarbeiter, erläuterte der Pfarrer, denn auch die Kirche müsse sparen. Durch die Neustrukturierung der Kirchenarbeit betreut Pfarrer Neugber seit zwei Jahren zusätzlich auch die Kloppenheimer evangelische Gemeinde seelsorgerisch. Nun soll der Pfarrer auch die Verwaltungsarbeit für Kloppenheim übernehmen, gab Horst Preisser eine Entscheidung des Dekanats weiter.

Ein Anliegen formulierte der Pfarrer. Er wünsche sich die Integration von Konfirmanden in die Gemeinde. Alle sollten überlegen, wo Jugendliche sinnvoll eingespannt werden könnten, denn, so der Pfarrer „Jugendliche wollen Gemeinde erleben und etwa tun“. An den Besuch eines französischen Chores aus dem Raum Ramonville / Toulouse in der Woche nach Ostern erinnerte Michael Bezckowiak. 34 Sänger und Dirigent haben ihr Kommen angekündigt, für diese Gäste würden nun Unterkünfte gesucht. (cwi)