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Narren zünden Raketen – Karnevalisten der SKG Okarben unterhalten mit gelungenem Programm

Karben. Brillantes Feuerwerk in Okarben. Das Publikum im Bürgerhaus lässt eine Rakete nach der anderen in den Narrenhimmel steigen und die SKG-Aktiven strahlen. Sie haben wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt. „Alles Eigengewächse“, verkündet Martina Madel stolz, Oberhaupt der Karnevalisten bei der SKG Okarben. Und Nachwuchssorgen plagen die Okärber nicht. „Wir haben wieder eine neue Mini-Garde“, neue Herren im Elferrat und auch für die Bütt „kristallisieren sich Talente in der Jugend heraus“, erzählt Madel.

Die erste Abendsitzung am Samstag, ausverkauft, wie alle weiteren. Im aufwendig geschmückten Saal macht sich fröhliche, ausgelassene Stimmung breit, die „Sound Brothers“ stimmen Faschingslieder an, alle haken sich unter und schunkeln. „Okarben helau, SKG helau“ – der Elferrat hält Einzug und Sitzungspräsident Carl Bienstock führt locker, humorig durch den Abend.

Sechs Herren mit Pickelhaube und Speer geben einen Tanz zum Besten, doch die nachfolgende Mini-Garde zeigt den „alten Kameraden“, wie’s besser gemacht wird. Die Trainerinnen Silvia Tatijan und Svenja Weiler haben tolle Arbeit geleistet, denn die neuen Garde-Mädel haben die Tanzschritte und Formationen schon verinnerlicht und ganz souverän vorgetragen. Da bekommen die Mini-Mäuse, die in diesem Jahr wieder einen ersten Platz bei Wettbewerben eingeheimst haben, Konkurrenz. Sie zeigten mit einem Vampir-Tanz ihr Können. Die älteren Midi-Mäuse glänzten in einer Romanza-Tanzschau und die Maxi-Mäuse begeisterten mit einem Westerntanz.

Was die können, kann ich auch, dachte sich wohl Bernd Lotko, zwängte sich in ein Ballett-Outfit und erzählte vom Training und Leiden einer Tanzmaus. Seine Pointen sitzen. Und Lotko beweist dabei nicht nur Mut zum Kostüm, sondern setzt noch eins drauf und tanzt als „dritter Schwan links“ zu Tschaikowskis „Schwanensee“. Das Publikum johlt, klatscht begeistert und fordert eine Zugabe. Nicht die erste und nicht die letzte an diesem Abend. Und natürlich wird wieder eine Rakete gezündet und gleich noch eine hinterher.

Auch Helmut Mehner begeistert als Versicherungsvertreter von der Humbug-Mülleimer wie auch Peter Merte als Forstinspektor vom Kärberwald. Kein Blatt vor dem Mund nimmt Heidi Reuther als rasende Reporterin. Ob Gesundheitsreform, der Rücktritt von Stoiber oder das Versäumnis der Wiesbadener SPD, überall gibt sie ihren scharfen Senf dazu. Auch zum brennenden Misthaufen oder zum geplatzten Verkauf der Ratsschänke – „nur wesche so’ne Korinthenkacker“. Sie schimpft über den Ortsbeirat, der „wegen jeder Schneeverwehung eine Ortsbegehung macht“, aber zur Schließung des Lokals „Zur Sonne“ rührt er sich nicht.

Vielseitig und kreativ, leidenschaftlich und professionell zeigen sich die SKG-Karnevalisten. Die Zuckerpuppen verursachen ein Chaos im Märchenwald. Mit den Nachtwächtern Peter Merte, Heinz Jörg, Bernd Lotko und Frank Demmer bettet sich keiner zur Ruh. Das Quartett sorgt mit Stimmungsliedern für den richtigen Schunkelfaktor. Sänger Demmer hatte als Solist zuvor schon dem Publikum verraten wie man Okärber wird: „Sieben Mal sollst Du auf Sitzungen geh‘ n, sieben Mal sollst Du an der Sektbar steh‘ n, sieben Mal lädst Du die Tanzmäus‘ ein, dann wirst auch Du ein Okärber sein“.