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Pendler zahlen fürs Parken

Die Parkscheinautomaten sind installiert. Mit Oktoberbeginn geben die Automaten Parkscheine aus. Foto: Pegelow
Die Parkscheinautomaten sind installiert. Mit Oktoberbeginn geben die Automaten Parkscheine aus. Foto: Pegelow

Karben. Die Stadt Karben verlangt fürs Parken an den beiden Bahnhöfen mit Monatsbeginn Oktober Gebühren. Die Parkscheinautomaten dafür sind bereits installiert. Der Magistrat hofft darauf, dass künftig mehr Pendler mit Bus oder Fahrrad zur S-Bahn-Station fahren.
Der Normalzustand: Die Stellplätze rund um den Groß-Karbener Bahnhof sind alle besetzt, und das häufig schon bis 8 Uhr. In Okarben ist es ähnlich, aber nicht ganz so voll.
Speziell der Parkplatz am Groß-Karbener Bahnhof, den man auch bequem mit den Stadtbussen erreichen kann, soll künftig entlastet werden. Dazu sollen die Parkgebühren beitragen, die seit 1. Oktober gelten. Demzufolge werden Gebühren auf den Park-und-Ride-Parkplätzen westlich, östlich und nördlich der S-Bahnstation Groß-Karben sowie auf dem Park-und-Ride-Parkplatz westlich der S-Bahnstation Okarben fällig.
Die erste Stunde ist frei, danach wird ein Euro pro Tag verlangt. Laut neuer Satzung beträgt die Gebühr für das Monatsticket zwölf Euro. Dann folgt ein wichtiger Zusatz: »Mit dem Monatsticket ist kein Anspruch auf einen reservierten Parkplatz verbunden.« Eine Erstattung von Tages- und Monatstickets sei nicht möglich.
In der Satzung werden, wie von den Stadtverordneten gewünscht, auch gebührenfreie Zeiten festgelegt: An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen sowie montags bis freitags in der Zeit von 19 bis 5 Uhr, kann kostenfrei geparkt werden.
Die Gebühren sind das Ergebnis von ausführlichen Debatten in den Ausschüssen und dem Stadtparlament. Eine Magistratsvorlage, die beispielsweise 15 Euro Monatsgebühr vorgesehen hatte, wurde entsprechend abgeändert. Auch die SPD-Idee, den kleinen Parkplatz neben dem Groß-Karbener Bahnhofsgebäude für Pendler mit Monatstickets vorzusehen, wurde verworfen. Die CDU-Mehrheitsfraktion will nach den Worten ihres Vorsitzenden Mario Beck erst mal die Erfahrungen mit den Gebühren abwarten.
Plätze blieben frei
Mit dem Monatstickets wollte der Magistrat der Tatsache Rechnung tragen, dass heutzutage viele tageweise von zu Hause aus arbeiten. Wenn jemand Homeoffice mache und eine Monatskarte mit reserviertem Platz hätte, würde dieser Platz leer stehen. So auch, wenn jemand im Urlaub wäre. Die erste Stunde soll kostenfrei sein, damit Angehörige jemanden zum Zug bringen könnten.
Mit den Gebühren, die seit Dienstag erhoben werden, liegt Karben bei den Tagestickets doppelt so hoch wie Bad Vilbel. Dort kostet der P-und-R-Platz 50 Cent für den ganzen Tag. Allerdings gibt es dort keine Monats-, aber Wochentickets.
Zur Einführung gab es auch kritische Stimmen. So fragte Grünen-Fraktionsvorsitzender Rainer Knak, ab welcher Gebührenhöhe die gewünschte Lenkungswirkung weg vom Auto, hin zum Bus eintreten werde. Heftige Kritik übte der Linke Uwe Maag, der die Gebühren an den Parkplätzen als »Abzocke auf Raten« bezeichnete. (pe)