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Sanierung erst im Herbst

Nach wie vor ist der Graben des Wasserburg trocken: Das muss sich jedoch schnell ändern, denn die Festspiele stehen vor der Tür. Foto: Kötter
Nach wie vor ist der Graben des Wasserburg trocken: Das muss sich jedoch schnell ändern, denn die Festspiele stehen vor der Tür. Foto: Kötter

Bad Vilbel. Seit Wochen ist der Bad Vilbeler Burggraben trockengelegt (wir berichteten). Das ursprüngliche Ziel, die umfangreiche Sanierung, muss nun verschoben werden, weil die Zeit bis zur Burgfestspielsaison zu knapp wird. In gewohntem Glanz sollen Burg und Graben bis dahin trotzdem erscheinen.
Der trockene Boden bröckelt, tiefe Furchen ziehen sich durch den Matsch. Hier und da hat sich mit dem Regen der vergangenen Tage eine Pfütze gebildet. Dort, wo sich normalerweise Enten und Nutrias tummeln, ist Leere. Jetzt aber wird es eng: In einem Monat starten die Bad Vilbeler Burgfestspiele in ihre neue Saison. Bis dahin, so das feste Vorhaben, soll der Burggraben zumindest wieder Wasser führen – »allein schon des Erscheinungsbildes wegen«, betont Yannick Schwander, Sprecher der Stadt Bad Vilbel.
BELÜFTUNG EINBAUEN
Was bis zum Start der Festspielsaison jedoch nicht abgeschlossen sein wird, ist die ursprünglich geplante Sanierung des rund 200 Meter langen Grabens. Sie ist der Grund, dass er seit Wochen trockengelegt ist. Bereits im Januar wurde das Wasser abgelassen, das feste Ziel damals: die Erstellung eines »tragfähigen Gesamtkonzepts« für die große Sanierung. »Damit man in einem Zuge alle wichtigen Maßnahmen angehen kann und nicht später mit kleineren und mittleren Maßnahmen nachsteuern muss«, erklärte die Stadt damals.
Aufgegangen ist dieser Plan nach jetzigem Stand jedoch nicht ganz. »Für die umfangreiche Sanierung ist die Zeit bis zu den Festspielen zu knapp«, erklärt Schwander aktuell. Den Burgdamm wolle man deshalb erst nach der Saison angehen. Damit die Besucher bei den Burgfestspielen aber auch das gewohnte Ambiente genießen können, schwenkt man in der Planung nun auf einen Zwischenschritt um: »In den nächsten Tagen wird eine Belüftung in den Graben eingebaut«, erklärt Schwander. »Die sorgt zumindest kurzfristig für eine bessere Qualität des Wassers.« Sobald sie eingebaut worden sei, werde das Wasser wieder eingelassen.
Es sei nicht das erste Mal, dass so kurzfristig Verbesserungen geschaffen worden seien, in erster Linie kosmetischer Natur sowie zur potenziellen Geruchsentwicklung bei Hitze, aber eben auch für den Graben als Lebensraum für Tiere.
KEINE KOSTENSTEIGERUNG
Die Gesamtsanierung soll dann mit dem Ende der Festspiele starten – dann wird das Wasser erneut abgelassen. Außer dem Burgdamm muss auch die Sicherung des Ufers in Angriff genommen werden, das unter zunehmender Erosion leidet. Vor allem jetzt, wo das Wasser abgelassen ist, wird das deutlich. Die Kosten steigen wegen der unvorhergesehenen Umplanung ersten Einschätzungen zufolge jedoch nicht erheblich, so Schwander. Im Doppelhaushalt sind 400 000 Euro dafür vorgesehen. Lediglich der Zeitfaktor sei aktuell das Problem.
Die Burgfestspielsaison endet am 8. September. Dass die Sanierung dann noch einmal in Angriff genommen werden soll, daran besteht kein Zweifel. Der Burgdamm weist laut Stadt deutlichen Sanierungsbedarf auf, und eine bessere Wasserqualität sei für die im Graben lebenden Tiere – Fische, eine Schildkröte, Nutria – unerlässlich. Bald sollen sie das Leben zurück in die aktuelle Einöde des Grabens bringen.