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Schulz plant, Wobau-Mieten zu erhöhen

Karben. Bürgermeister Roland Schulz (SPD) begrüßt den Nichtverkauf der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) – und kündigt massive Mieterhöhungen für die Mieter der rund gut 120 Wobau-Wohnungen an. Das sagt Schulz in einer Presseerklärung zwei Tage nach der Ankündigung der Koalition aus CDU, FWG und FDP, die Wobau doch in städtischer Hand behalten zu wollen.

„Erfreulich ist, dass die Koalition nun endlich konkrete Aussagen zur Wobau trifft, die uns in dem von uns bereits eingeschlagenen Weg bestärken“, findet der Bürgermeister. Er ist Aufsichtsratschef der eigenständigen GmbH, die zu 100 Prozent der Stadt gehört.

Allerdings sieht Schulz „Klarstellungsbedarf“ bezüglich der Höhe der Wobau-Verluste. Zwar sei es richtig, dass die Wobau 2005 Verluste in Höhe von 733 000 Euro erwirtschaftet habe. „Dass es sich dabei ausschließlich um Buchverluste – entstanden durch die jährlich vorgenommene Abschreibung der Gebäudewerte – handelt, lässt sie dabei unberücksichtigt“, wirft Schulz der Koalition vor. Den Bilanzverlust aus dem Jahr 2005 in Höhe von 58 700 Euro rechnet Schulz sogar ins Positive um: Diesem stünden ja „Abschreibungen von rund 136 000 Euro gegenüber“. Und wenn man noch die „Tilgungsleistung von rund 67 000 Euro“ abziehe, „verbleibt ein Überschuss von rund 10 000 Euro“. Schulz Fazit: „Wären die Gebäude heute noch im Besitz der Stadt, stünden auf der Basis eines kameralen Haushaltes diese Abschreibungswerte überhaupt nicht zur Diskussion.“

Karben hat 2007 allerdings seinen kameralen Haushalt in die doppelte Buchführung überführt – wo nun ebenfalls abgeschrieben wird. Und im von Schulz vorgelegten Haushaltsplan für 2007 sieht der Wirtschaftsplan der Wobau 94 600 Euro Verlust für dieses Jahr vor.

Schulz kündigt nun als „erste Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation der Wobau“ massive Mieterhöhungen an: Um bis zu 20 % sollen die Mieten schon zum 1. April steigen und damit der Wobau jährlich 46 000 Euro zusätzlich in die Kasse spielen. Bis April 2010 will Schulz die Mieten sogar „bis zur beschlossenen Höchstgrenze“ von 5,80 Euro pro Quadratmeter anheben. Dazu will er „ausgesuchte Objekte“ in Eigentumswohnungen umwandeln. (fnp/d)