Karben. Ein unruhiges Wochenende liegt hinter den Bewohnern von Groß-Karben. Immer wieder ging der Blick ängstlich gen Himmel: Droht neuer Starkregen und eine weitere Schlammlawine?
Am vergangenen Donnerstagabend hatte sich eine Flut aus Wasser und Schlamm ihren Weg von den Feldern in der Waldhohl durch die Heldenberger Straße in den Ortskern von Groß-Karben gebahnt, Keller liefen voll. Feuerwehr, Ortslandwirt und Stadt-Bauhof hatten daraufhin am Freitag einen Not-Damm aus Heuballen errichtet
„Er soll verhindern, dass weiterer Schlamm in den Ort gespült wird“, erläutert Stadtbrandinspektor Thomas Bier. Seine Feuertaufe erlebte der Not-Damm in der Nacht zu Samstag. „Da gab es erneut ein heftiges Unwetter mit starkem Regen.“ Wieder spülte es den Schlamm aus den Feldern herab. „Aber der Damm hat seinen Zweck erfüllt“, freut sich Bier. Den größten Teil habe das Heu zurückgehalten. „Es ist ,nur‘ noch ein Keller vollgelaufen.“
Nach Einschätzung des Feuerwehrchefs ist das Unglück nicht allein durch starken Regen verursacht worden. Auf dem Feld am Ortsrand seien Kartoffeln genau in Richtung des Ortes gepflanzt gewesen. „So verlaufen die Furchen von oben nach unten den Hang hinab auf den Ort zu“, sagt Bier. „Das Feld ist eine Riesenfläche, es gibt nichts, was das Wasser aufhalten würde.“
Damit ähnelt das Unglück jenem von 2008 in Klein-Karben. Seinerzeit war Schlamm von einem oberhalb liegenden Maisfeld bei Starkregen in die Keller der Häuser des Tannenwegs und umliegender Straßen geströmt. Ein anderes Bewirtschaften dieser Äcker, gepflegte Gräben, Wiesen und Büsche zum Abbremsen von Regenwasser sowie ein Erdwall schützen heute die Anwohner.
Erst einmal soll der Heu-Wall als Provisorium erhalten bleiben, kündigt Bier an. Dazu soll dieser so umgebaut werden, dass die dortigen Straßen nicht mehr betroffen sind. Mindestens bis Dienstagabend, hieß es vor Redaktionsschluss, bleibe die Kreisstraße nach Heldenbergen gesperrt. Eine örtliche Umleitung via Lindenstraße ist ausgeschildert. (den)