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Wieviel Rotoren?

Karben. Viele Bürger meldeten sich bei Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und übten Kritik, ob der Zahl der zukünftigen Windräder, die in Presseartikeln vor der Jahreswende genannt wurden. Mehrfach sei er angesprochen worden, berichtet Rahn. Er müsse „die irritierenden Zeitungsartikel“ richtigstellen: „In Sichtweite Petterweils werden sich laut Planung der Stadt Karben keine 16 Windkrafträder drehen“, erklärt Guido Rahn.

Die FNP hatte berichtet, dass den heute vier Windrädern bis zu zwölf neue zur Seite gestellt werden sollen: Die Städte Karben und Bad Homburg wollten sechs Anlagen errichten, davon zwei mit Investor Enercon, hatte Bad Homburgs Stadtwerke-Chef Ralf Schroedter erklärt. Über weitere zwei Rotoren machen sich die Homburger allein Gedanken. Und die Mainova will vier Anlagen bauen.

Rahn widerspricht: „Die Bad Homburger haben großflächig addiert.“ Er macht eine andere Rechnung auf: Zwei Anlagen wollten Enercon und Karben als Folge der gerichtlichen Einigung errichten. Das solle zwischen Petterweil und Ober-Erlenbach auf Karbener Gemarkung geschehen, nördlich der Ober-Erlenbacher Straße und westlich der Siedlung Eckhardsgraben.

Nicht sechs, sondern nur drei weitere Standorte seien zwischen Bad Homburg und Karben geplant, erklärt Rahn. „Diese werden zur Zeit zwischen beiden Städten abgestimmt.“ In zwei Wochen solle es ein Gespräch mit den Bad Homburgern geben. Das bestätigt deren Stadtwerke-Chef. Schroedter aber geht nach wie vor von mehr Windrädern aus: „Nach unseren Angaben sollen dort sechs weitere Anlagen entstehen“. Auch wollten die Bad Homburger auf ihrem eigenen Stadtgebiet in der Nachbarschaft „möglicherweise ein oder zwei“ weitere bauen.

Damit, schätzt Rahn, könne es eng werden. „Nach unseren Berechnungen sind mehr als die fünf Anlagen nicht möglich.“ Laut Vorgaben des Karbener Parlaments müssen die Rotoren 1000 Meter Abstand zu Ortschaften und 500 Meter zu Aussiedlerhöfen einhalten. Dadurch entstünden laut Rahn fünf weitere Anlagen im Radius von fünf Kilometern. Somit müssten sich die Anwohner keine Sorgen machen, findet er: „Eine Wand aus Windrädern will dort keiner. Das werden wir nicht bauen.“ Die Abstimmungsgepräche sollten genau so etwas verhindern, sagt Rahn. Die finale Planung solle im Januar stehen, dann den städtischen Gremien vorgelegt und mit den Bürgern diskutiert werden.

Und die vier Windräder, die der Frankfurter Energieversorger Mainova am Schäferköppel, aber auf Gemarkungsgebiet des Frankfurter Stadtteils Nieder-Erlenbach bauen will? „Was dort passiert, hat nichts mit Karben zu tun“, sagt Rahn. „Jeder plant bisher für sich.“ Das aber solle sich ändern: Er will mit den Frankfurtern Kontakt aufnehmen. Dort will auch ein anderer ins Geschäft kommen: Ein Fachplaner aus Mittelhessen geht davon aus, am Vorhaben im Städtedreieck beteiligt zu werden. Er habe als erster auf den Flächen geplant, seine Planungen dann an den Wünschen von Karben und Frankfurt ausgerichtet, stellte beiden Kommunen „alle Daten zur Verfügung“. Inzwischen hätten beide seine Planungen übernommen, sagt der Investor. Auch auf der anderen Fläche, auf der die Karbener Windräder bauen lassen möchten, will sich der Investor engagieren: auf der Kaicher Höhe. Fünf Anlagen sollten dort entstehen, erklärt der Fachmann. (den/cwi)