Veröffentlicht am

Dennis Vesper neuer Ortsvorsteher

Der bisherige Ortsvorsteher Adolf Koch (links) beglückwünscht den neuen Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD) zu seinem neuen Amt. Foto: Niehoff
Der bisherige Ortsvorsteher Adolf Koch (links) beglückwünscht den neuen Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD) zu seinem neuen Amt. Foto: Niehoff

Ortsbeirat Petterweil: 39-jähriger Newcomer  löst Adolf Koch ab

Karben. Die konstituierende Sitzung des Petterweiler Ortsbeirats – zu Beginn noch unter der Leitung des bisherigen Ortsvorstehers Adolf Koch (SPD) – begann mit einer Schweigeminute für das im Herbst verstorbene langjährige Ortsbeiratsmitglied Ralf Schreyer (SPD). Durch seinen plötzlichen Tod haben die städtischen Gremien und auch die Kirchengemeinde in Petterweil ein engagiertes Mitglied verloren. Da auch Koch, der immerhin 18 Jahre dem Ortsbeirat Petterweil angehört hatte – die meiste Zeit davon als Ortsvorsteher – dieses Mal nicht mehr kandidiert hatte, ist die SPD mit zwei neuen Kandidaten im Ortsbeirat vertreten.

FDP als Zünglein an der Waage
Sicherlich habe es schon vor der konstituierenden Sitzung Gespräche zwischen den Parteien über die Besetzung der Posten im Ortsbeirat gegeben, verrieten Vertreter beider Parteien. »Und ja, zunächst gab es auch zwei Kandidaten für den Vorsitz, nämlich einen von der CDU und einen von der SPD«, berichtete einer der Kandidaten, nämlich Albrecht Gauterin (CDU), von den Vorgesprächen. Da beide Seiten aber auf ihren jeweiligen Kandidaten bestanden, war schließlich der fünfte Mann im Gremium, das Ortsbeiratsmitglied Michael Beczkowiak (FDP), ausschlaggebend. Und der gab seine Stimme dem SPD-Kandidaten Dennis Vesper.
Gauterin zog daraufhin seine Kandidatur zurück, und so konnte Vesper einstimmig in der Sitzung  im großen Saal des Albert-Schäfer-Hauses zum Ortsvorsteher gewählt werden.

Nach der Übergabe der Sitzungsleitung von Koch an Vesper und den bei solchen Anlässen üblichen Glückwünschen schlug der 39-jährige Vesper für den Posten des stellvertretenden Ortsvorstehers im Gegenzug Albrecht Gauterin vor. Auch er wurde einstimmig in dieses Amt gewählt, genauso wie Michelle Börstler (SPD) als Schriftführerin und Anke Milnic (CDU) als deren Stellvertreterin. Übrig blieb Michael Beczkowiak. »Für Dich haben wir leider keinen Posten mehr übrig«, scherzte Vesper in Richtung des FDP-Mannes. Doch auch ohne Posten dürfte er bald seine Bedeutung im Ortsbeirat erkennen, denn in strittigen Fragen wird er dann immer das Zünglein an der Waage spielen. Wobei Koch rückblickend noch einmal betonte, dass die Entscheidungen im Petterweiler Ortsbeirat in der Vergangenheit fast immer einvernehmlich getroffen worden seien.

Für die meisten Zuhörer – es waren circa 25 Bürger an diesem Abend zu der Sitzung erschienen – waren die Wahlen aber eher zweitrangig. Eindeutig mehr, wie aus den zahlreichen Wortmeldungen entnommen werden konnte, interessierte sie der Fortgang der Straßenbauarbeiten an der Alten Heerstraße, an der Ysenburger Straße und an den Mauergärten.
»Wir wurden, wenn überhaupt, dann erst im allerletzten Moment informiert«, erregte sich ein Anwohner. Der Baubeginn sei beispielsweise so plötzlich erfolgt, dass manche Anlieger nicht mal mehr ihre Autos aus den Garagen fahren konnten. »Auch heute gibt es zum Teil 30 Zentimeter breite Gräben auf den Bürgersteigen, die gerade für uns alte Menschen sehr gefährlich sind«, berichtete ein anderer Bürger.

Der Erste Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) hatte alle Hände voll zu tun, den Bürgern klarzumachen, dass auch die Stadtverwaltung über den Ablauf der Baustelle zeitweise sehr verwundert sei. So habe beispielsweise die Ovag mitten im Bauverlauf urplötzlich erklärt, dass sie nun auch neue Leitungen für Stromanschlüsse legen wolle und sofort mit den Arbeiten im Baustellenbereich begonnen. »Das war so ursprünglich nicht geplant, und deshalb konnten wir die Anwohner gar nicht rechtzeitig vorwarnen«, meinte Schwaab. Die Stadt werde aber alles versuchen, dass es im zweiten und dritten Bauabschnitt besser mit der Kommunikation laufen werde.

Ein weiterer Punkt waren die Aktivitäten der Biberfamilie am Heitzhöferbach nahe dem Pfadfinderlager. Die Pfadfinder befürchten, dass das durch die Biber aufgestaute Wasser demnächst ihren Lagerplatz unter Wasser setzen werde. Nach Auskunft Schwaabs seien dazu aber bereits Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde im Gange.