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Diakonieverein sucht Helfer

Christel Bleckwehl-März (links) und Ulrike Berg engagieren sich im Dienst der Nächstenliebe in Karben. Foto: Schenk
Christel Bleckwehl-März (links) und Ulrike Berg engagieren sich im Dienst der Nächstenliebe in Karben. Foto: Schenk

Karben. Persönliche Zuwendung, Zeit und Geduld, Arztbesuche, einkaufen, Haushaltshilfe, spazieren gehen – der Diakonieverein Karben bietet Unterstützung für Menschen, die sich in ihrer häuslichen Umgebung zeitweilig oder länger nicht mehr selbst versorgen können. Jetzt werden neue Helferinnen und Helfer gesucht.
13 Frauen und ein Mann sind derzeit für den Diakonieverein Karben aktiv im Einsatz. Sechs Personen bilden den Vorstand des 1991 von den evangelischen Pfarrern aus Groß- und Klein-Karben gegründeten Vereins. Christliche Nächstenliebe war und ist die Motivation aller Helferinnen und Helfer.
Kapazitätsgrenzen
sind erreicht

Organisationsleiterin Christel Bleckwehl-März beschreibt die Anforderungen mit einfachen Worten: »Wir bieten Unterstützung für Menschen, die sich in ihrer häuslichen Umgebung zeitweilig oder länger nicht mehr selbst versorgen können.« Bei aktuell 17 bis 20 Einsatzstellen komme man jetzt aber immer wieder an Kapazitätsgrenzen. Mindestens fünf zusätzliche Leute zur Unterstützung des Teams wären eine große Hilfe, appelliert die Schöneckerin. Besondere Voraussetzungen seien nicht erforderlich. »Man muss einfach nur bereit sein, älteren und gebrechlichen Menschen im Alltag zu helfen. Es wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Außerdem sind die Mitarbeitenden sowohl unfall- als auch haftpflichtversichert.«
Ulrike Berg ist eine der aktiven Helferinnen. Jeden Tag ist sie in Karben unterwegs, um Bedürftigen das Leben zu erleichtern. Eine Sache stellt sie von Anfang an klar: »Wir sind kein ambulanter Pflegedienst.« Persönliche Zuwendung, Zeit und Geduld seien besonders wichtig, Versorgung im Viertelstundentakt wolle man den Menschen nicht zumuten. Arztbesuche, einkaufen, Haushaltshilfe, spazieren gehen, aus der Zeitung vorlesen – die Liste ließe sich noch verlängern. Alle Beschäftigten haben genügend Spielraum für Gespräche oder sogar zum Schließen von Freundschaften. Ganz unabhängig von Konfession oder sonstigen Vorgaben.
»Da bekommt man so viel zurück, dass einem das Herz aufgeht«, berichtet Ulrike Berg von ihrer Tätigkeit. »Von Vorteil ist es in jedem Fall, wenn man motorisiert ist. Dann kann man mit den betreuten Personen leichter zum Arzt oder zum Einkaufen fahren. Und auch gemeinsam Eis essen in der Neuen Mitte ist gut machbar.«
Mitglieder loben
»tolles Miteinander«

Die Darstellungen der beiden Frauen lassen es schon vermuten: Das Alter des Einsatzpersonals liegt bei 60+, alle sind Rentnerinnen und Rentner. Sie können sich ihren Tag einteilen, können sich Zeit für die Pflegebedürftigen nehmen. Jüngere Leute haben diese Möglichkeit in der Regel nicht. Deswegen könnten die Hoffnungen in dieser Beziehung unerfüllt bleiben. Und, Christel Blechwehl-März sagt es offen: »Bei uns wird der Aufwand ersetzt, ein verlässliches Einkommen ist aber nicht garantiert. Das Personal wird so eingesetzt, wie es in den Einsatzstellen gebraucht wird.« Drei Leute seien kürzlich wieder abgesprungen, weil sie sich unter der Tätigkeit etwas völlig anderes vorgestellt hatten. Das müsse man einfach so akzeptieren, weiß die Koordinatorin.
Mehrmals heben beide das »tolle Miteinander« innerhalb der Einsatzgruppe hervor. So etwas hätten sie in ihrem ganzen Berufsleben nicht erlebt. Die Mitglieder stehen dabei in der Tradition des christlichen Glaubens und handeln nach dessen Selbstverständnis. Früher gingen Diakonissen in die Städte und Gemeinden, um soziale Aufgaben zu übernehmen.
Dieser Grundsatz ist zwar geblieben, doch scheint die Wahrnehmung eine andere zu sein. Das spricht auch Bleckwehl-März an: »Wenn ein Gottesdienst für die Diakonie gefeiert wird, interessiert das niemand so richtig. Es kommen dann meistens nur unsere Mitglieder in die Kirche.« Wissen sollte man auch: Manchmal gehören die Aktiven keiner Kirche an oder kommen aus anderen Kulturkreisen. Alles das ist möglich.
Von Jürgen Schenk

Kontaktdaten
Weitere Informationen für Interessierte gibt es bei der Einsatzleiterin Christel Bleckwehl-März. Erreichbar ist sie unter der Telefonnummer 0176 40175526 oder per E-Mail an bleckwehl-maerz1@web.de. (jsl)