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Ein Gremium und seine Aufgaben

Norbert Greulich (links) und Fritz Amann sind Vize-Vorsitzender und Vorsitzender des Karbener Seniorenbeirats. Sie treten dafür ein, dass sich ihr Gremium besser kennenlernt und so effektiver für ältere Menschen in Karben wirken kann. Foto: Niehoff
Norbert Greulich (links) und Fritz Amann sind Vize-Vorsitzender und Vorsitzender des Karbener Seniorenbeirats. Sie treten dafür ein, dass sich ihr Gremium besser kennenlernt und so effektiver für ältere Menschen in Karben wirken kann. Foto: Niehoff

Karben. Warum bin ich im Seniorenbeirat? Was will ich mit meiner Teilnahme erreichen? Das sind Fragen, mit denen sich der Karbener Seniorenbeiräte in den kommenden Wochen und Monaten intensiv beschäftigen wollen.
Diese Fragen nach dem selbst gesteckten Ziel mit der Teilnahme am Seniorenbeirat haben sich die Engagierten kürzlich während einer Diskussion um ein Stimmungsbarometer in der Sitzung des Seniorenbeirates im Rathaus gestellt. Angestrengt hatte die Umfrage unter den 13 Beiratsmitgliedern der Vorstand des Seniorenbeirats selbst. Mit dieser Reflektion möchte der Vorstand erkunden, welche Verbesserungen erreicht und welche Themenfelder zukünftig intensiver behandelt werden sollten.
Als Vorsitzender Fritz Amann die Ergebnisse präsentierte, entwickelte sich dabei die Frage nach den selbst gesteckten Zielen der einzelnen Beiratsmitglieder. Denn sie kommen alle aus Vereinen oder gemeinnützigen Organisationen in der Stadt, vertreten also sehr spezielle Ziele. Schon in der Diskussion darüber zeigte sich, dass der Seniorenbeirat zunächst erst einmal enger zusammenrücken möchte, seine Mitglieder sich näher kennenlernen müssen, bevor gemeinsame Ziele angegangen werden können.
Für März haben die aktiven Senioren des Beirats eine Klausur terminiert. Neben dem Kennenlernen werde dann über eine Strategie beraten, wie Interesse am Ehrenamt geweckt werden kann. Die Beiratsmitglieder haben in ihrem eigenen Umfeld längst die Erfahrung gemacht, dass die Bereitschaft, einen Ehrenamt zu übernehmen und sich für die Allgemeinheit einsetzen zu wollen, immer mehr nachlässt.
Weitere Themen, die in den Focus des Beirats rücken sollten, sind unter anderem Fortschreibung der Arbeiten für ein »Seniorengerechtes Karben«, engere Zusammenarbeit mit der Stadt sowie Überlegungen zur Einsamkeit im Alter, zu barrierefreien, seniorengerechten, bezahlbaren Wohnraum sowie zur Kontaktfindung zu Senioren in Karben. Ziel der Beiratsmitglieder ist, dass sie herauszufinden möchten, was sich Senioren, die in Karben leben, wünschen und brauchen.
Tipps auf Homepage
der Stadt

In diesem Zusammenhang warnte das Magistratsmitglied Manfred Winter (SPD) davor, die Erwartung gegenüber der Stadt zu hoch schrauben zu wollen, «denn auch die Stadt kann schließlich nicht alles leisten«.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde darüber informiert, dass es Gespräche zwischen der Initiative Wohnen im Alter und der städtischen Wohnungsgesellschaft KIM hinsichtlich eines neuen Wohnbauprojektes gegeben habe. Außerdem habe sich der Beirat mit der Stadt ausgetauscht, wie auf der städtischen Homepage eine Angebotsübersicht speziell für Senioren integriert werden kann. Dies ist nun umgesetzt, sodass ältere Karbenerinnen und Karbener hier Tipps bekommen, was angeboten wird, das reicht von Informationen zur Trauergruppe der Hospizhilfe bis hin zu den Terminen des Seniorencafés im Mehrgenerationenhaus Müze.
Beiratsmitglied Werner Giesler informierte über die Bereitschaft einiger Mitbürger, die 300 Euro Energiehilfe des Bundes für gemeinnützige Zwecke spenden zu wollen. Die evangelische Kirche habe dazu ein Konto eröffnet, auf dem Spenden gesammelt würden. Anlaufstelle seien die evangelischen Kirchen in den jeweiligen Ortsteilen und zwar sowohl für Spender also auch für Hilfsbedürftige. Der Seniorenbeirat schließt sich diesem Aufruf an. »Wir selber können keine Spenden annehmen, da wir kein eingetragener Verein sind und deshalb auch kein Bankkonto eröffnen dürfen«, erklärt Vorsitzender Amann. Die Not vieler Bürger wegen der hohen Energiepreise und der hohen Inflation sei auch dem Seniorenbeirat zugetragen worden.
Von Jürgen W. Niehoff