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Ein neue Kürbiskönigin

Bei der offiziellen Vorstellung der neuen Kürbiskönigin im Amtszimmer des Bürgermeisters (v.l.): Dieter Beck (OGV), die amtierende Kürbiskönigin Carolin Heinemeyer, die neue Kürbiskönigin Julia Bauscher, Bürgermeister Klaus Büttner und der Königinnen-Macher Georg Schuch (OGV). Foto: Niehoff
Bei der offiziellen Vorstellung der neuen Kürbiskönigin im Amtszimmer des Bürgermeisters (v.l.): Dieter Beck (OGV), die amtierende Kürbiskönigin Carolin Heinemeyer, die neue Kürbiskönigin Julia Bauscher, Bürgermeister Klaus Büttner und der Königinnen-Macher Georg Schuch (OGV). Foto: Niehoff

Niederdorfelden. Die neue Kürbiskönigin steht fest. Ihr Name ist Julia Bauscher. Sie löst Carolin I. ab, die aufgrund von Corona die Königin mit der längsten Dienstzeit, aber den wenigsten Auftritten war.
Erst Mitte dieser Woche stellte Georg Schuch, der »Königinnen-Finder« des Obst- und Gartenbauvereins Niederdorfelden, die neue Kürbis-Königin Julia Bauscher Bürgermeister Klaus Büttner offiziell vor. Zusammen mit der noch amtierenden Königin Carolin I. (Heinemeyer) und seinem Krönungsgehilfen Dieter Beck waren er und die für die kommende Amtszeit auserwählte Kürbis-Königin Julia I. ins Rathaus zur Vorstellung gekommen. Im Amtszimmer des Bürgermeisters übergab Carolin Heinemeyer schon einmal probehalber ihr Kürbis-Königinnen Zepter an ihre Nachfolgerin Julia Bauscher.
Die Tradition mit der Kürbis-Königin in Niederdorfelden ist noch gar nicht so alt. Als Anfang der 1990 Jahre die Anzahl der Feste in Niederdorfelden immer mehr zurückging, war es Georg Schuch, der 1995 die erste Wahl einer Kürbis-Königin in seinem Verein, dem OGV Niederdorfelden, vorschlug und aus dem Ereignis auch sogleich ein Fest machte. »Den ersten Umhang aus Samtstoff mit dem Kürbiswappen des Vereins gibt es heute noch«, erinnert sich Schuch. Der Umhang war billig und passte zudem jeder Frau, egal welche Kleidergröße sie hatte. Zunächst betrug die Regierungszeit nur ein Jahr, 1998 wurde sie auf zwei Jahre erweitert, da sich die Suche nach einer geeigneten Kandidatin oftmals als schwierig erwies.
Viele Leute getroffen
Das hat sich in den letzten Jahren offensichtlich geändert. Denn weder die noch amtierende 37-jährige Königin Carolin Heinemeyer noch die nur wenig jüngere Julia Bauscher mussten lange überredet werden. »Weil ich noch nicht lange in Niederdorfelden lebte, hatte ich den Wunsch, mich in die Dorfgemeinschaft irgendwie einzubringen«, erinnert sich Heinemeyer an dem Moment, als Schuch ihr im Jahr 2018 das Amt während eines Festes andiente. »Mir hat die Zeit viel Spaß bereitet, weil ich zu Beginn meiner Amtszeit auch so viele Leute getroffen und an vielen Festen teilgenommen habe«. Eines ihrer Highlights sei sicherlich der Empfang beim Ministerpräsidenten gewesen.
Während Heinemeyer von ihren Erlebnissen berichtet, hört ihre Amtsnachfolgerin Julia Bauscher ihr gespannt zu. Auch sie ist Mutter zweier inzwischen aber schon fast erwachsenen Kinder und arbeitet in einem Bio-Landwirtschaftsbetrieb in Bruchköbel. In Niederdorfelden lebt sie seit 2007. Weil sie im größten Verein des Dorfes, der Turn- und Sportgemeinde (TSG) Niederdorfelden Schriftführerin ist, außerdem sich, übrigens ebenfalls wie Heinemeyer, in der Politik engagiert und in der Gemeindevertretung sitzt, ist sie bereits recht bekannt im Ort. »Aber in der Fraktion haben wir wirklich kein Wort über eine mögliche Nachfolge als Kürbiskönigin gesprochen«, versichern beide hoch und heilig. Ein derartiges Thema habe in einem politischen Gremium auch nichts zu suchen. Auch Bauscher musste nicht lange überredet werden. Erst sei der Ehrenvorsitzende der OGV Stanislaus »Stani« Czmok auf sie zugekommen und kurz darauf der Königsmacher Schuch. In der Zwischenzeit hatte die Mittdreißigerin genug Zeit, mit ihrer Familie die Übernahme des neuen Amtes zu besprechen. »Da gab es nur Zuspruch«, erinnert sich Bauscher. Deshalb stand ihre Zusage beim Treffen mit Schuch bereits fest. Inzwischen laufen bereits die Vorbereitungen für die Krönungszeremonie am 3.Oktober in der Kürbisklause. Das Königinnen-Kleid ist bereits gekauft und wird jetzt nur noch ein wenig geändert. Auch hat sie sich bereits erste Gedanken zu ihrer Antrittsrede als Königin gemacht. »Es ist meine erste Rede vor einer so großen Menge. Und deshalb bin ich auch jetzt schon ein wenig aufgeregt, wenn ich an diesen Augenblick denke«, gesteht sie. Da der Verein alles selbst finanzieren muss und auch Sponsorengelder wegen der augenblicklichen Wirtschaftssituation nicht eben locker sitzen, soll die Krönungszeremonie in der vereinseigenen Kürbisklause stattfinden. Erwartet werden 200 Gäste. Doch bis dahin ist noch Einiges zu tun und zwar sowohl für den OGV als auch für die neue Kürbiskönigin Julia I. Da sie mit der Landwirtschaft eng verwoben ist, hat sie übrigens auch keine Probleme mit dem Kürbis als Zusatz zu ihrem Königinnentitel.
Von Jürgen W. Niehoff