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Fast wie im Garten Eden

Der neue Pfarrgarten an der Petterweiler Martinskirche lädt zum Entspannen und gemütlichen Verweilen in blühender Umgebung ein. Fotos: Christine Fauerbach
Der neue Pfarrgarten an der Petterweiler Martinskirche lädt zum Entspannen und gemütlichen Verweilen in blühender Umgebung ein. Fotos: Christine Fauerbach

Vier Jahre hat es von der Planung bis zur Einweihung gedauert: Nun freuen sich die Petterweiler über den neuen Martinskirch-Garten.

Das historische Taufbecken.
Das historische Taufbecken.

Karben. Bereits acht Jahre ist es her, seit die ersten Ideen zur Gestaltung der freien Flächen um die vormalige Pilgerkirche diskutiert wurden. Nun wurde der damalige „Traum“ wahr, wie Pfarrer Michael Neugber sagte. Entstanden ist ein blühender Garten Eden, der Bürger zum Verweilen, Erholen, Genießen, Musizieren und Kommunizieren im alten Ortskern einlädt. Eingeweiht wurde der Kirchgarten mit einem Gottesdienst im Grünen.

Damit der Blick auf und der Gang durch den Garten ungetrübt bleiben, haben Gemeinde und Architektin eine strenge Kostenkontrolle betrieben. „Wir sind unterhalb des veranschlagten Kostenrahmens von 130000 Euro geblieben“, betonten Architektin Schött und Pfarrer Neugber. Beigetragen hat dazu auch eine fünfstellige Spende. Diese hat die anteilig von der Kirchengemeinde aufzubringenden Eigenmittel aufgestockt.

Treppensanierung

Verwendet wurde die Spende zur Sanierung der Treppe, die von der Martinskirchgasse hoch zum Kirchengelände führt. Gespendet hat die gebürtige Petterweilerin Margaretha Lehr die Summe anlässlich ihres 90. Geburtstages im August 2013. „Die Treppe war wegen Unfallgefahr gesperrt“, berichtet Pfarrer Neugber. Jetzt erstrahlt sie in neuer Schönheit und ist für die Nutzer sicherer als je zuvor.

Die Stars der grünen Oase sind die Blumen, Stauden, Gehölze und Bäume. „Wir haben bei der Auswahl der Pflanzen und Stauden auf ihre Trockenheitsverträglichkeit, ihre Pflegeleichtigkeit und ihre Nennung in der Bibel geachtet. Zu den biblischen Pflanzen gehören Malven, Ysop, Tamarisken, Ginster, Acantus, Salbei, Lilien, Christrosen, Minze, Hirse, Wermut und Rosen als Mariapflanze.

„Gärtner“ gesucht

Das neu angepflanzte Apfelbäumchen ist ein Cox Orange. Astern, eine große Sonnenblume und verschiedene Stauden, die zu unterschieldlichen Zeiten blühen, ergänzen die Blütenpracht“, informierte die Architektin. Die Hauptarbeit besteht darin, die Planzen im Februar vor dem Austrieb zurückzuschneiden. „Der Garten ist zwar pflegeleicht, aber die Pflanzen benötigen dennoch ein gewisses Maß an Fürsorge. Hierfür sucht die Kirchengemeinde ambitionierte Gartenliebhaber.

Einen neuen Platz gefunden hat „unser aus dem neunten Jahrhundert stammendes Taufbecken aus Vogelsberger Basalt“, freut sich Gemeindepfarrer Neugber. Das Taufbecken wird mit einem Deckel vor Regen und Schnee geschützt. Gleich nebenan hat ein altes Wegkreuz, das vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt, seinen neuen Standort gefunden. Es steht an der Mauer, die zwischen dem Garten und dem Martin-Luther-Pilgerweg liegt.

Ein alter Torbogen dient den Musikern bei ihren Intermezzi im Freien als Bank. Zur Freude der Besucher spielten bei der Einweihung Robert Koch auf dem Euphonium und Florian Riemann auf der Tuba unter anderem das „Ave Maria“ von Johann Sebastian Bach. Auch Andrea Riegel wusste mit ihrem Flötenspiel zu gefallen.

Auf dem Rasen unter den schattenspendenden Bäumen ist im rund 1000 Quadratmeter großen Garten eine Fläche zum Feiern entstanden. Hier trafen sich die Gemeindemitglieder, um miteinander auf die gelungene Gestaltung des neuen Petterweiler Kleinodes anzustoßen.