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Feiern trotz kleiner Sorgen

Die Frankfurter Straße ist beim 31. Straßenfest das Herzstück der Festmeile mit Verpflegungsständen, Kinderkarussell und Co. Foto: Niehoff
Die Frankfurter Straße ist beim 31. Straßenfest das Herzstück der Festmeile mit Verpflegungsständen, Kinderkarussell und Co. Foto: Niehoff

Karben. Das Kloppenheimer Straßenfest ist ein beliebte Fest im Freien in Karben. Ehrenamtliche packen mit an, um diesen Treffpunkt beim Feiern zu gestalten. Allerdings gibt’s auch hier immer mehr Absagen, weil sich Vereine auflösen oder keine Helfer mehr zur Verfügung stehen.
Die Sonne scheint, das Wetter könnte kaum besser sein und deshalb ist es kein Wunder, dass der Teil der Frankfurter Straße in Kloppenheim, der für das Straßenfest vorgesehen ist, sich schon vor der offiziellen Eröffnung im Handumdrehen füllt.
Drei oder vier Schläge braucht Bürgermeister Guido Rahn (CDU) für den traditionellen Fassanstich auf dem Pausenhof der Grundschule in Kloppenheim. Deutlich mehr als vor Kurzem in Okarben. Doch das störte keinen. Im Gegenteil, so konnten viele der Bürger, die im Halbkreis um die Bühne, auf der die Bläsergruppe der Kurt-Schumacher-Schule, die Tanzgruppen der Grundschule und von GymGronau ihr Können darboten, den Bürgermeister bei seinen Schlägen auf den Zapfhahn lautstark unterstützen.
Nachvollziehbare
Gründe fürs Absagen

Zufrieden waren auch die etwa 18 Mitglieder des Schoppe-Clubs Kloppenheim 1981, die hinter den Kulissen viel Kraft und Schweiß investierten hatten, um dieses mittlerweile 31. Straßenfest entlang der Frankfurter Straße wieder durchführen zu können.
»Immer weniger Vereine beteiligen sich an den Vorbereitungen für das Fest oder später dann mit eigenen Ständen oder Vorführungen auf dem Fest selbst«, berichtet Ralf Kiefl. Für jede Absage gab es nachvollziehbare Gründe. Der Gesangsverein Sängerlust 1911 Kloppenheim beispielsweise hat sich vor wenigen Wochen erst aufgelöst, weil sich keine Nachfolge für den Vorstand finden ließ. In früheren Jahren waren die Sänger immer mit eigenen Gesangseinlagen auf dem Straßenfest präsent gewesen. Auch die Feuerwehr musste in diesem Jahr passen mangels Masse.
Ihre Einsatzabteilung zählt lediglich noch acht Mitglieder. »Eigentlich wollten wir etwas für Kinder veranstalten. Doch auch das hat sich leider kurzfristig zerschlagen«, berichtet einer der Feuerwehrleute. Schließlich hat dann auch noch die Kirchengemeinde für dieses Jahr aus personellen Gründen absagen müssen.
1985 ist das Straßenfest aus einer Notsituation heraus entstanden. In dem Jahr endete die bis dahin in Kloppenheim beliebte Zeltkerb. Um trotzdem weiter gemeinsam feiern zu können, kamen die Mitglieder des Schoppe-Clubs auf die Idee mit dem Straßenfest.
Denn auch der Club selbst war als klassische Fußball-Thekenmannschaft aus der Rückbesinnung auf längst vergangene Zeit gegründet worden. Heute steht bei den Männern nicht mehr der Fußball im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Teilnahme an allen möglichen kulturellen und geselligen Anlässen. Ein Teil ihrer Einnahmen aus diesen Veranstaltungen lassen sie übrigens gemeinnützigen Einrichtungen zu kommen.
Ungezwungen ins
Gespräch kommen

Indirekt eingebunden in das Straßenfest ist auch die Familie von Martina und Thorsten Schwellnus über die Mitgliedschaft im Förderverein Grundschule Kloppenheim. »Aber auch darüber hinaus sind wir als normale Bürger am Fortbestand des Straßenfestes interessiert. Wo anders haben die Bürger die Gelegenheit, ungezwungen miteinander ins Gespräch zu kommen?«, sagt Martina Schwellnus-Fastenau über die Bedeutung des Festes.
Laut Aussage des Bürgermeisters soll das Kloppenheimer Straßenfest zu den meistbesuchten Straßenfesten in Karben gehören. Dazu beigetragen hat sicherlich wieder das Angebot in diesem Jahr, das ähnlich einem kleinen Vergnügungspark mit Kinderkarussell, lustiger Angelei und Crêpes-Stand sowie mehreren Bierständen und Spezialitäten vom Grill und aus der Pfanne und sogar mit einer eigenen Cocktailbar lockte.
Dafür, dass das Fest auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg wurde, sorgten neben den Schoppe-Club Kloppenheim und der Grundschule Kloppenheim auch der FSV Kloppenheim. Von Jürgen W. Niehoff