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Fit für die Arbeitswelt

Gute Grundlage erhalten: Berufsbildungswerk Südhessen verabschiedet 92 Absolventen

Dass sie als gelernte Maler und Lackierer auch schick feiern können, haben diese jungen Absolventen bei der Zeugnisübergabe im Berufsbildungswerk demonstriert. Foto: Rinkart
Dass sie als gelernte Maler und Lackierer auch schick feiern können, haben diese jungen Absolventen bei der Zeugnisübergabe im Berufsbildungswerk demonstriert. Foto: Rinkart

92 Auszubildende des Karbener Berufsbildungswerkes haben ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Bei einer feierlichen Gala blickten sie auf eine lehr- und ereignisreiche Zeit zurück und starten nun mit geballtem Selbstvertrauen ins Berufsleben.

Karben. Dass der Weg, der hinter ihnen liegt, steinig und beschwerlich war, daraus machen die 92 Absolventen des Berufsbildungswerkes Südhessen (BBW) kein Geheimnis. Umso enthusiastischer gestaltet sich das Fest zum Abschluss ihrer meist dreijährigen Ausbildung im BBW. Zusammen mit Verwandten, Freunden und Vertretern der Berufsbereiche feiern sie mehrere Stunden lang das Erreichen ihres großen Ziels.

Seit Anfang Juni liefen die Abschlussprüfungen im BBW auf Hochtouren. Ob in kaufmännischen, handwerklichen oder kreativen Berufen: Überall haben die Absolventen hart dafür gearbeitet, einen soliden Abschluss in ihrem Lebenslauf vorweisen zu können. Das lobt die Geschäftsführerin des BBW, Renée Seehof: „Wir haben unser Bestes gegeben und ihr habt es genutzt. Wir sind stolz auf euch.“

Bei der Gala, die sehr unterhaltsam und humoristisch vom BBW-Mitarbeiter Matthias Kliebisch und dem Auszubildenden Christian Rohde moderiert wird, nutzt auch der Geschäftsführer der Handwerkskammer Mittelhessen, Martin Pott, die Gelegenheit, den Absolventen Glückwünsche und guten Rat mit auf den Weg zu geben.

Beharrlich bleiben

So lautet sein Motto: „Uns ist egal, wo ihr herkommt, wichtig ist, wohin ihr wollt.“ Eine Devise, die sich die Absolventen zu Herzen nehmen. Trotz der großen Freude verlieren die ehemaligen Azubis auch an diesem Tag nicht den fokussierten Blick in die Zukunft.

Neugierig folgen sie den Ausführungen von Elke Ehlen, der Vize-Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg, auf die Frage, wie oft es sich nun für eine Arbeitsstelle zu bewerben lohne. Beharrlichkeit und Geduld seien dabei elementar. Sollten dennoch Zusagen ausbleiben, müsse man sich auch hinterfragen und analysieren, worin Probleme in der Selbstdarstellung liegen könnten und gegebenenfalls ein Training absolvieren. Nach mehr als 25 erfolglosen Bewerbungen sei auch ein Wechsel der Region oder eine Erweiterung des beruflichen Horizontes eine Option.

Doch das kommt für die diesjährigen BBW-Absolventen nicht in Frage. So haben einige längst einen Arbeitsvertrag unterschrieben oder sind optimistisch, ihn in Kürze zu erhalten. So wie Vanessa Schneider, die zusammen mit ihrem Kollegen Dennis Vecenaj die Absolventenrede hält. In Verpflichtung ihres Nachnamens ist sie nun ausgebildete Änderungsschneiderin und berichtet von wichtigen Erfahrungen: „Im Kundenkontakt muss man höflich sein und bleiben können.“

Nachdem jahrelang die Lehrer ihre Schüler vor Aufgaben stellten, ist es an diesem Tag umgekehrt. Um festzustellen, welcher Ausbilder zuerst seinen Schützlingen die ersehnten Zeugnisse aushändigen darf, müssen sie sich in kurzweiligen Spielen auf der Bühne messen. Unter lautstarker Unterstützung des Publikums puzzeln sie Bilder von Kollegen zusammen. Nach und nach werden anschließend die Berufsgruppen auf die Bühne gerufen und erhalten ihre Zeugnisse und jeweils eine Rose dazu.

Ein vornehmer Jahrgang

Den Abschluss der Veranstaltung, die um musikalische Beiträge der Band „X10derness“ bereichert wird, macht Berufsschulleiter Detlef Schwenger. Als passionierter Weinexperte kommt er nicht umhin, den „Jahrgang 2015“ nach önologischen Kriterien zu beurteilen: ein vornehmer Jahrgang, der sich als kräftig erwiesen und teilweise Auszeichnungen erhalten habe. „Er ist stoffig und hat viel Potenzial.“

Für besonderes soziales Engagement geehrt wurden Stephanie Stohr und Niklas Keil. Für Stohr gelte: „Es gibt nichts, was sie nicht macht“, hebt Manfred Thrun vom BBW-Freundeskreis hervor, auch Keil habe die Eigenschaft, „überall da zu sein, wo jemand gebraucht“ werde. (rin)