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Frisches Obst von 9000 Bäumen

Die Äpfel auf der Gemeinschaftsobstanlage ernten Oliver Schmidt und Petra Gralka. Foto: Kötter
Die Äpfel auf der Gemeinschaftsobstanlage ernten Oliver Schmidt und Petra Gralka. Foto: Kötter

Karben. 9000 Obstbäume stehen auf der Gemeinschaftsobstanlage Klein-Karben in der verlängerten Büdesheimer Straße. Ab sofort wird die Ernte sonntags wieder verkauft: Äpfel, Mirabellen, Zwetschgen. In diesem Jahr hat die Corona-Pandemie dabei für eine besondere »Sortimentserweiterung« gesorgt.
Die Hitze am Himmel hält Oliver Schmidt nicht von der Arbeit ab. Während Petra Gralka die letzten Tische und Bänke abwischt und Schmidt sie schon einmal als »Verkaufstresen« positioniert, tankt ein anderer Helfer den Bewässerungstraktor noch einmal voll – für die nächste Tour des Tages.
»Wir sind momentan eigentlich jeden Tag hier auf der Anlage«, sagt Schmidt, Erster Vorsitzender der Gemeinschaftsobstanlage. Die vielen Sonnenstunden dieses Sommers zwingen den Verein nicht nur zu außerordentlich vielen Bewässerungstouren; sie sorgen auch dafür, dass der Sonntagsverkauf von Äpfeln, Süßem und Co bereits begonnen hat. Und für den Verein bedeutet das stets allerhand Arbeit: Bis Freitag wurde der »Verkaufsraum« vorbereitet, am Samstag dann frisch geerntet, am Sonntag von 10 bis 12.30 Uhr wird verkauft.
Dabei war der Saisonstart in jeder Hinsicht ein besonderer : »Wir haben den Verkauf natürlich unter coronagerechten Bedingungen organisiert«, erklärt Kassenwartin Gralka. Sprich: Es gibt nur jeweils einen Ein- und Ausgang, Kunden werden gezielt durch den Verkaufsraum geschleust, um Grüppchenbildung zu vermeiden, es herrscht Maskenpflicht und das Obst wird nicht eigenhändig aus den Kisten genommen, sondern von den betreuenden Obstbauern ausgegeben.
Apfelwein im Angebot
Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie für eine ganz besondere Sortimentserweiterung gesorgt: »Wir verkaufen in diesem Jahr erstmals auch Apfelwein«, sagt Schmidt. Denn: Das Blütenfest, das als Traditionsfest der Gemeinschaftsobstanlage normalerweise »Hauptabnehmer« ist, musste wegen der Pandemie abgesagt werden.
Auf das »Stöffche« freuen sich die Kunden besonders, weiß Schmidt. »Viele sind in den vergangenen Tagen schon vorbeigelaufen und haben gefragt, wann unser Verkauf endlich wieder losgeht«, erzählt er.
Angeboten werden Jahr für Jahr das frischste Obst von der Anlage, außerdem frischer Apfelsaft (Süßer), Apfelsecco, Honig, Marmeladen aus dem eigenen Anbau: Johannisbeer, Himbeer, Brombeer.
»Die Obstsaison startet mit drei ganz frühen Apfelsorten«, erklärt Gralka. Ihr besonderer Tipp: Die Sorte »Discovery«, die wegen des sanften Bisses gerade bei Kindern und Älteren sehr beliebt ist. In den nächsten drei bis vier Wochen werde das Sortiment dann immer breiter: mehr Apfelsorten, Zwetschgen und Mirabellen, Birnen.