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Guten Start hingelegt

34 Kloppenheimer „Seerobbenkinder“ werden im katholischen Pfarrhaus des Stadtteils betreut

Nach dem freien Spielen ist Lernzeit (von links): Victoria, Julia und Kerem machen ihre Hausaufgaben in der Schule. Foto: Ditscher
Nach dem freien Spielen ist Lernzeit (von links): Victoria, Julia und Kerem machen ihre Hausaufgaben in der Schule. Foto: Ditscher

Die Grundschule Kloppenheim ist seit Schuljahresbeginn Ganztagsschule. Die Betreuung im Pfarrhaus klappt gut, soll aber noch weiter entwickelt werden.

Karben. Seit Beginn des Schuljahres ist die Grundschule Kloppenheim eine Ganztagsschule Profil I. „Das bedeutet, dass die Schule für die Kinder der Flex-Klassen montags, dienstags und mittwochs von 7.45 Uhr bis 14.45 Uhr offen ist“, erklärte Rektorin Renate Engelhard.

Auf den Weg gebracht wurde die Umstrukturierung der Schule schon im Jahr 2013. „Damals fanden erste Gespräche mit dem Wetteraukreis und der Stadt Karben statt“, so Engelhard. „Die Genehmigung wurde im Frühjahr 2015 erteilt.“

Kreatives und Ruhe

Als Trägerverein wurde der Arbeiter-Samariter-Bund Mittelhessen (ASB) gewonnen. Vier Mitarbeiterinnen nehmen derzeit 34 Jungen und Mädchen im Anschluss an den um 12 Uhr endenden Unterricht in ihre Obhut. Die Kinder werden auf dem Schulhof abgeholt und zum Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde Sankt Johannes Nepomuk begleitet.

Die Räumlichkeiten, die in der Vergangenheit von der Kommune für die Hortbetreuung der Schulkinder angemietet waren, wurden vom Wetteraukreis übernommen. Engelhard informierte: „Dies war notwendig, da wir in der Schule keine Möglichkeit haben, die Kinder mit einem Mittagessen zu versorgen.“ Die Küche im Pfarrhaus wurde vom Wetteraukreis mit Koch- und Essgeschirr bestückt, das ASB-Team kümmert sich darum, dass es den Kindern schmeckt. Die Ganztagsbeauftragte, Lehrerin Christina Geißler, sagt, dass der Ganztagsbetrieb gut angefangen habe. „Die Kinder haben sich gut an den Ablauf gewöhnt.“

Erfreut darüber, dass die Ganztagsschule in Kloppenheim problemlos begonnen hat, zeigte sich auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Wir sind froh, dass es Fälle gibt, in denen alles so gut klappt. Es war eine gute Idee, das Pfarrhaus zu nutzen.“ Dort gibt es außer dem Aufenthaltsraum, in dem gespeist wird, einen Kreativ- und einen Ruheraum. In den Sommerferien hat das von Elena Karl geleitete ASB-Team Hand angelegt, damit sich die Kinder in den Räumlichkeiten wohlfühlen.

Die Wände wurden gestrichen, Möbel aufgestellt. Doch es wurde Raum gelassen, um die Kinder in die Gestaltung einzubeziehen. Die Räume seien nicht überfrachtet, die Kinder könnten Eigeninitiative entwickeln. Dies zeige sich unter anderem beim freien Spiel, das an das Mittagessen anschließt. Aus Holzbauklötzen entstehen fantasievollen Gebilde. Es wird gebastelt und gemalt. Einfallsreichtum bewiesen sie auch bei der Namensgebung. Sie nennen sich Seerobben-Kinder. Getobt werden kann im Garten. Die Spielphase endet um 13.45 Uhr. „Dann beginnt für alle die Lernzeit“, so die Rektorin. „Die Erstklässler bleiben im Pfarrhaus, die Zweitklässler gehen in die Schule zurück.“ Mit dabei sind die Lehrerinnen Susanne Brückl und Anne Kipper.

Gute Atmosphäre

Die Rektorin, die selbst regelmäßig anwesend ist, lobte das konstruktive Arbeiten und die angenehme Atmosphäre. „Unser Ziel ist es, dass die Kinder einen Arbeitsplan für ein oder zwei Wochen bekommen und dann selbstständig entscheiden können, ob sie die Aufgaben in der Schule, in der Lernzeit oder zu Hause erledigen.“ Zur Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gehöre auch das Hinführen zum eigenverantwortlichen Handeln.

Insgesamt zeigt sich das Kollegium zufrieden mit dem Start. „Wir stehen am Anfang und werden uns weiterentwickeln“, sagt Engelhard.