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In Spielstraßen umwandeln

Überhöhte Geschwindigkeiten an schwierig einsehbaren Kurven war ein Schlüsselthema der Ortsbegehung. Die nächste Sitzung des Ortsbeirats findet am 3. September statt. Foto: Lori
Überhöhte Geschwindigkeiten an schwierig einsehbaren Kurven war ein Schlüsselthema der Ortsbegehung. Die nächste Sitzung des Ortsbeirats findet am 3. September statt. Foto: Lori

Karben. Kinderkrankheiten und Schlüsselthemen hat die Ortsbegehung des Ortsbeirates Groß-Karben im Neubaugebiet »Kalkofen« aufgedeckt. Rund 20 Anwohner nahmen an der Veranstaltung teil, um die Themen anzusprechen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Während der anschließenden Ortsbeiratssitzung in der Gaststätte »Bei Anna«, wurden die angesprochenen Themen und Anregungen vertieft und um Anfragen zu Verkehrsthemen ergänzt.
Die Geschwindigkeit im Wohngebiet war ein Schlüsselthema bei der Ortsbegehung. So strebte die Stadt erfolglos eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Heldenberger Straße auf 30 Stundenkilometer an. Stattdessen wurde von der Stadt nun eine Beschränkung auf Tempo 60 eingeführt.
TEMPO ÜBERWACHEN
»Wir werden jedoch zusätzlich an unübersichtlichen Stellen mähen und das Tempo per Blitzer überwachen«, sagte Rathauschef Guido Rahn (CDU). Eine Anwohnerin bemängelte, dass das Mähen an der Einfahrt mit Hanglage nur eine kurzfristige Option sei, um eine Gefahrenlage rechtzeitig zu erkennen. Andere plädierten dafür, den Bereich zwischen Umgehungsstraße und der Einfahrt zum Wohngebiet »Kalkofen« als Einbahnstraße auszuweisen. Ein weiterer Vorschlag zielte darauf, die Heldenberger Straße in den Hauptverkehrszeiten, so zwischen sechs und neun Uhr, zur Einbahnstraße umzuwidmen. Konträr zur Heldenberger Straße ist Tempo 30 laut Rahn allerdings am Waldhohlweg möglich. Ein weiteres Problem im Neubaugebiet stellt die steile Treppenverbindung vom Lindenplatz zum Wohngebiet dar. Anwohner mit Rollatoren oder Kinderwagen können sie nicht nutzen. »Das Problem ist der Höhenunterschied des Hanges. Wir müssten eine riesige Rampe bauen und diese auch verkehrstechnisch absichern«, sagte Rahn. Er tendierte dazu, den Waldhohlweg als Hauptweg zu nutzen und ihn mit dem geplanten Bürgersteig auszubauen.
WEITERE LATERNEN
Die wichtigste Überlegung während der Ortsbegehung: Die Straßen im Neubaugebiet sollen zu Spielstraßen erklärt werden. »Wir sollten das zunächst in der Stadtverwaltung erörtern und dann einen Termin mit den Bürgern vor Ort im Wohngebiet vereinbaren«, sagte Rahn dazu. An der Ecke Waldhohlweg/Karbener Weg wird über Schwellen oder einen Spiegel nachgedacht. Rahn gab zu bedenken, dass der Weg zunächst ausgebaut werden müsse. Laternen im Neubaugebiet sollen bald ergänzt werden.
PRIORITÄT SANIERUNG
Aufgrund einer CDU-Anfrage teilte Rahn mit, dass der Bau des geplanten Kreisverkehrs an der Bahnhofsstraße zwischen Heldenberger Straße/Homburger Straße auch weiterhin ein wichtiges Thema bleibt. »Priorität genießt allerdings die Sanierung vor dem Umbau. Die Maßnahme wird frühestens in vier Jahren erfolgen«, sagte Rahn. Aufgrund einer Anfrage der SPD merkte er an, dass die Stadt bei unbewohnten Häusern im Stadtgebiet keine Handhabe besitze, jemanden privat zu enteignen, solange das Haus nicht einsturzgefährdet sei oder eine Rattenplage drohe. Dies betreffe 24 Häuser.
Die Kastanienbäume im Bereich Spielplatz Limesstraße werden nicht gefällt. Anwohner hatten sich über rutschige Blütenblätter beschwert. »Wir können keine Bäume fällen, nur weil sie blühen«, sagte Rahn.