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Ja zu Sitzkreis mit Baum

Der Kreuzgassbrunnen neben der Eisdiele in der Ortsmitte von Groß-Karben wird nach 28 Jahren nun bald Geschichte sein. Foto: Niehoff
Der Kreuzgassbrunnen neben der Eisdiele in der Ortsmitte von Groß-Karben wird nach 28 Jahren nun bald Geschichte sein. Foto: Niehoff

Karben. Die Würfel scheinen im Hinblick auf die Zukunft des Kreuzgassbrunnens in Groß-Karben gefallen zu sein, denn der Ortsbeirat akzeptierte in seiner jüngsten Sitzung das Votum der Umfrage in der Bevölkerung.
Auch wenn der Ortsbeirat Groß-Karben am Dienstagabend der Vorwoche laut Tagesordnung vom Magistrat nur Auskunft über den momentanen Stand der Planung zur Umgestaltung des Kreuzgassbrunnens auf dem Platz gegenüber dem Schloss in der Ortsmitte erhalten wollte, so war doch klar, wie Ortsvorsteher Martin Menn (SPD) im Vorgespräch durchblicken ließ, dass es den Brunnen in der gegenwärtigen Form auf jeden Fall bald nicht mehr geben werde.
Über ein Vierteljahrhundert hat der Kreuzgassbrunnen auf dem Platz des ehemaligen Eis-Rei in Groß-Karben gestanden. Ein Auto-Unfall im Juni 2019 hat ihn so schwer beschädigt, dass er nur noch abgerissen werden kann.
Rund 30 000 Mark hatte er damals gekostet, finanziert je zur Hälfte von der Stadt und der Dorfgemeinschaft. Von der Versicherung hat die Stadt inzwischen 52 000 Euro Schadensersatz erhalten. Viel Geld, aber zu wenig, um den Brunnen wieder herzurichten, denn aufgrund neuer Richtlinien hätte die gesamte Brunnentechnik erneuert werden müssen.
652 Personen
stimmten mit ab

Also wurde im Rathaus neu geplant und schließlich zwei Entwürfe der Bevölkerung zur Entscheidung vorgelegt, denn die Bürgerinnen und Bürger sollten nach Auffassung aller betroffenen Gremien das letzte Wort haben.
Zur Diskussion standen als Variante 1: ein Trinkbrunnen in der Mitte eines Sitzkreises. Aus ihm soll frisches Trinkwasser sprudeln. Oder Variante 2: ein neu anzupflanzender Baum, der ebenfalls in der Mitte eines Sitzkreises stehen und im Sommer Schatten spenden soll.
Die Umfrage lief bis zum 26. März. Das Ergebnis verkündete nun Magistratsmitglied Sabine Helwig (CDU) in der Ortsbeiratssitzung: »652 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Für den Trinkbrunnen haben 248 Bürger gestimmt, für die Baum-Variante 404. Wenn der Ortsbeirat nun auch noch zustimmt, dann können wir loslegen«, sagte Helwig.
Weil der Ortsbeirat das Votum kopfnickend zur Kenntnis nahm, schlug sie auch gleich eine Baumart vor: »Wenn es nach mir ginge, würde ich einen Amberbaum dort anpflanzen wegen seiner atemberaubenden Farbenpracht im Herbst«. Doch welcher Baum tatsächlich nun an dieser Stelle statt des alten Brunnens angepflanzt wird, entscheiden Fachleute, da zunächst erst einmal der alte Brunnen mit samt seinem Unterbau entfernt werden muss.
Fraglich, ob Platz zum Dorffest fertig wird
»Eine Frage habe ich doch noch. Wird der Umbau bis zu unserem Dorffest in zehn Wochen fertig sein?«, wollte Ortsvorsteher Menn wissen. Doch da musste Helwig passen. Die Planungen seien zwar im vollen Gange, doch vor Überraschungen sei keiner gefeit.
Eine längere Diskussion löste auch die Standortfrage eines Altkleidercontainers aus. Am bisherigen Standort im Karbener Weg war es jedenfalls immer wieder zu unschönen Müllablagerung rund um den Container gekommen. Deshalb ging es um die Frage Standortwechsel, und zwar direkt neben die Glascontainer auf dem Parkplatz am Hessenring oder Abschaffung. Die Stadt plädiere für Abschaffung und habe den Vertrag mit dem Container-Aufsteller deshalb auch schon gekündigt, teilte Helwig mit.
Von Jürgen W. Niehoff