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Kinder üben ihren Januar-Auftritt als Sternsinger

Aufgestellt mit Maske und Abstand: Die Sternsinger-Kinder vor der St. Johannes Nepomuk Kirche in Kloppenheim haben ihre farbenprächtigen Umhänge und weißen Unterkleider angezogen. Foto: Dostalek
Aufgestellt mit Maske und Abstand: Die Sternsinger-Kinder vor der St. Johannes Nepomuk Kirche in Kloppenheim haben ihre farbenprächtigen Umhänge und weißen Unterkleider angezogen. Foto: Dostalek

Karben. Können die Sternsinger im Januar durch die Karbener Straßen ziehen, um Geld zu sammeln für Kinderhilfsprojekte in der Welt? Diese Frage bewegt die Ehrenamtlichen der katholischen Pfarrgemeinde. Die Zahl der Anmeldungen zu den Vorbereitungstreffen entspricht den Vorjahren und die Kinder freuen sich aufs Sternsingen. Ob es pandemiebedingt möglich sein wird, wird sich zeigen. Die Sternsinger sind vorbereitet.
Im Gemeindesaal von St. Nepomuk in Kloppenheim stellt Betreuerin Angela Hunger die Stühle zu einem großen Kreis zusammen. Mit Abstand, wie es die Corona-Hygieneregeln verlangen. Auch die obligatorische Sprühdose mit Desinfektionsmittel steht bereit. Vierzehn Kinder aus Kloppenheim und Okarben sind angemeldet. Sie wollen als »Heilige Drei Könige« gekleidet Geld für »arme Kinder« sammeln.
»Vergangenes Jahr waren es achtzehn Kinder, die hatten alle viel Zeit wegen des Lockdowns«, sagt Hunger. Sie seien die einzigen von der Pfarrgruppe Karben gewesen, die trotz Corona gelaufen sind, aber mit einem ganz besonderen Abstands- und Hygienekonzept. Nämlich nur mit zwei Kindern und einer erwachsenen Begleitperson, die klingelte und das Spendenkörbchen vor die Tür stellte. Die Kinder sagten ein Sternsinger-Segensgedicht auf, wenn sich die Tür öffnete und hielten einen Abstand von vier Metern ein.
Die anderen beiden Gruppen in St. Bardo (Petterweil) und St. Bonifatius (Klein-Karben, Groß-Karben, Rendel und Burg-Gräfenrode) hatten sich auf von Kindern individuell gestaltete Segensbriefe an die Haushalte mit Spendenbitten beschränkt. Auch auf diese Weise kam viel Geld für das Kindermissionswerk »Die Sternsinger« zusammen: Insgesamt etwa 9000 Euro.
Hygieneregeln
gehören zum Alltag

Im Januar 2021 hat der Lockdown das aktive Sternsingen fast unmöglich gemacht. In wenigen Wochen soll es also wieder möglich sein, traditionsgemäß mindestens zu dritt, nämlich die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar plus Sternträger. Die ersten Vorbereitungstreffen haben stattgefunden. In St. Bonifatius sind 19 Kinder angemeldet, in St. Nepomuk 14, in Petterweil zehn.
»Die Betreuer sind geimpft, genesen bzw. getestet und die Kinder zeigen ihr Testheft aus der Schule vor«, sagt Hunger. Betreuerin Ines Honndorf (St. Bonifatius) findet, dass die Kinder sich an Masken und Abstandsregeln gewöhnt haben. »Sie wissen, dass sie sich bei den Treffen nicht um den Hals fallen dürfen. Und wenn wir singen, dann machen wir es im Freien.«
Den ehrenamtlichen Betreuern aus der Pfarrgruppe Karben ist die Sternsinger-Aktion ein Herzensanliegen. Hunger ist schon seit 2008 dabei und lädt jedes Jahr Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren zu den Vorbereitungstreffen ein. Um mitzumachen, müssen sie nicht katholisch sein, sondern einfach Spaß daran haben zu lernen, wie »Sternsingen« geht.
Die Mädchen und Jungen, die sich an diesem Samstagvormittag treffen, sind zum großen Teil bereits das zweite Mal oder sogar dritte Mal beim Sternsingen dabei. »Wir gehen los, klingeln, singen unsere Lieder und bekommen dann Geld für die Spendenkasse«, sagt die zehnjährige Kasia. Lina weiß, dass viele Kinder arbeiten müssen, um zu überleben und die siebenjährige Valerie sagt einfach nur drei Worte: »Armen Kindern helfen«. Dass es bei der jetzigen Sternsingeraktion auch um »Gesund werden und gesund bleiben« geht, erklärt ihnen Hunger an diesem Samstag. Die gesammelten Spenden würden für Gesundheitsprogramme in armen Ländern verwendet.
Von Anne-Rose Dostalek