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Mehr Platz für Vereine – Ehrenamtliche bauen sich die ehemalige Kegelbahn im Bürgerhaus um

Eine Erinnerung an die Kegelbahn hält Anke Toemmler von der Stadtkapelle in den Händen.
Eine Erinnerung an die Kegelbahn hält Anke Toemmler von der Stadtkapelle in den Händen.

Ein neues Heim für Okarbener Vereine ist endlich fertig. Wo früher Kugeln rollten und Pins umfielen, stehen mittlerweile Instrumente, Requisiten und auch neue Wände. In Eigenregie haben die Vereine den Umbau der bereits länger geschlossenen Kegelbahn im Bürgerhaus in die Hand genommen.

Karben. Seit Mitte des vergangenen Jahres ist die Kegelbahn im Okarbener Bürgerhaus geschlossen. „Auch vorher hatten Vereine schon kleinere Lagerräume dort drin“, wie sich Harald Kirch vom kommunalen Immobilienmanagement der Stadt Karben erinnert.

Auslöser für die Schließung der Kegelbahn sei eine hohe Anfälligkeit für Schäden gewesen. Der Pächter hatte bereits gekündigt, die Reparaturen an der Bahn wären zu umfangreich gewesen. Die Stadt beschloss daher, die Kegelbahn stillzulegen. Doch die Räumlichkeiten konnten, so wie sie waren, nur begrenzt weiter genutzt werden. Wegen mangelnder Fluchtwege seien weitere Aufenthaltsräume nicht möglich gewesen. Also war klar: ein kompletter Umbau musste her.

Hand in Hand

Dafür entschieden sich auch die Okarbener Vereine, allen voran die SKG Okarben, der TV Okarben und die Stadtkapelle. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt hat da wirklich toll funktioniert“, erklärt Sebastian Wollny vom TV Okarben, während er die Türen zu den neuen Räumen öffnet. „Wir haben der Stadt unsere Ideen vorgestellt, und es wurde problemlos umgesetzt“, freut er sich. Hand in Hand haben sämtliche Vereine zusammen an der Fertigstellung der neuen Räume gearbeitet. „Wir kennen uns ja alle untereinander, deshalb gingen die Arbeiten auch wirklich schnell. Wir sind bereits ein eingespieltes Team“, findet Sebastian Wollny.

Nur wenige Wochen haben die Umbauten gedauert. Jeder habe mit irgendetwas Erfahrungen gehabt, die Stadt habe sich um die Elektrik gekümmert. Neu eingezogene Wände und neu verlegte Böden lassen nichts mehr von der ehemaligen Bahn erkennen.

Die eigentliche Kegelbahn hatten die Vereine bei den Umbauten geteilt. Daraus entstanden zwei großflächig angelegte Räume, einer für die Stadtkapelle und einer für die SKG. Und diese Räume waren bitter nötig: „Wir haben jetzt eine breite Treppe direkt vor dem Raum, um die Instrumente besser transportieren zu können“, zeigt Anke Toemmler von der Stadtkapelle zufrieden. Der Raum, der vorher die hintere Hälfte der Kegelbahn war, ist nun ein großes Lager für sämtliche Instrumente, Noten und andere Gerätschaften geworden. „Vorher haben viele der Instrumente bei den Mitgliedern zu Hause privat gelagert. Das war natürlich immer ein riesiger Aufwand“, so Toemmler.

Alte Fotos gesucht

Nebenan, am vorderen Teil der ehemaligen Kegelbahn, stehen nun bunte Requisiten und schrille Kostüme dicht an dicht. Ein großflächiger Raum, in dem die SKG ihre Faschings- und Tanzgruppenutensilien lagert.

Der Verein mit einer Karnevals- und Theaterabteilung hatte mit ähnlichen logistischen Problemen zu kämpfen wie die Stadtkapelle. „Über die Jahre hat sich da einfach etliches angesammelt“, erklärt Andreas Czupa von der SKG Okarben und verweist auf die großen Requisiten und die langen Schränke, in denen verschiedenste Dinge lagern. Der Thekenbereich der ehemaligen Bahn war bereits Clubraum der SKG. Auch der TV Okarben ist mit einem neuen Raum bedacht worden.

Ein großer Clubraum mit vielen Sitzgelegenheiten ist entstanden. „An der Seite haben wir einen großen Einbauschrank, um Dinge zu lagern. Wir haben auch einen Beamer, weil wir viele Vorträge und Seminare, zum Beispiel für Schiedsrichter, geben“, sagt Sebastian Wollny. Auch nimmt die Basketballmannschaft regelmäßig ihre Spiele auf, um diese im Nachhinein analysieren zu können. Auch dafür sind nun nicht länger private Wohnzimmer notwendig.

Nur eines fehlt den Vereinen noch: „Die Wände sind noch sehr nackt, dafür sind wir noch auf der Suche nach alten Bildern und Fotos. Wir wären sehr dankbar, wenn jeder, der noch alte Fotos vom Verein zu Hause hat, egal ob von Spielen, Festen oder Ausflügen, uns diese zur Verfügung stellen könnte“, ruft Wollny auf. Das gelte auch für die SKG fügt Andreas Czupa hinzu.