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Narren in ihrem Element

OGV Klein-Karben feierte mit zwei Sitzungen in der „Ludwigshöhe“

Der Narrenexpress des OGV Klein-Karben rauschte am Freitag- und Samstagabend in voller Fahrt durch den Saal der Gaststätte „Zur Ludwigshöhe“. Das Express-Personal begeisterte das mitreisende Narrenvolk mit tollen Nummern und närrischem Humor.

 

Karben. Im bunt geschmückten Saal der „Ludwigshöhe“ sammelten sich die närrisch gewandeten Festgäste: Leichtmatrosen, Engelchen und Teufelchen, Bienen, Clowns, Ritter, Schotten und Cowboys gaben sich ein Stelldichein. „Und jetzt alle aufstehen und unterhaken: Auf und nieder, vor und zurück!“ DJ Jens Klomfaß erwies sich als Stimmungskanone und brachte das Narrenvolk ordentlich in Bewegung, da blieb sogar bei dem ein oder anderen Narren das Essen stehen – und wurde kalt.

Dann war es so weit, Carina Marzluf trat pünktlich um 20.11 Uhr vor den Vorhang und eröffnete den Abend mit einem Lied, in dem sie den Fasching beim OGV lobte: „Es wird ganz famos.“ Das hat beim OGV schon Tradition. Die Stimmung war bestens, Gäste und OGV-Narren hatten einen langen Abend vor sich, denn nach einem fast vierstündigen Programm wurde noch das Tanzbein geschwungen.

Durch das Programm führt schon seit Jahren das Bruderpaar Ulrich und Bernd Bedacht. Erst mit der Generalprobe beginne die „Arbeit“ für die Moderatoren, berichtete Ulrich Bedacht. Der Ablauf werde notiert und die Akteure, dann hätten beide eine Woche Zeit, sich abzusprechen und die Anmoderationen vorzubereiten. Routiniert standen beide auf der Bühne und hatten den Abend im Griff: Er liebe kurze Witze, sagte Moderator Bernd Bedacht und rief „Brennholzverleih“ in den Saal. Das Narrenvolk stutzte, und dann folgte, nach einem Moment der Verblüffung, herzhaftes Lachen.

Dann erklang Marschmusik, und die OGV-Garde hielt Einzug. Cathrin Matthes, Marina Meisinger, Lisa Bremer, Elena Martini und Daniela Riedel schwangen die Beine und hüpften leichtfüßig im Gleichschritt über die Bühne. Die letzten ihrer Art, denn dem Gardetanz, einst eine Abteilung mit mehreren Gardeformationen der OGV-Karnevalisten mit erfolgreichen Turnierbeteiligungen, fehlt der Nachwuchs.

Doch der Tanz ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil des OGV-Programms: Schautänze mit den „Tanzsäcken“ und den „Lucky Ladies“ begeisterten mit ihren Darbietungen, und zu später Stunde leitete ein Can-Can der OGV-Tanztruppe über zu eigenen Aktivitäten des Narrenvolkes. Und ein Auftritt des Männerballetts durfte natürlich auch nicht fehlen.

Vielfältig begabt, präsentierten sich die OGV-Narren und boten ein abwechslungsreiches Programm. Flower-Power-Veteran Gerhard Radgen besang in einem wehmütigen Rückblick die Zeit vor der Erfindung des Smartphones: „Amazon war analog und hieß Quelle-Katalog, Pokemon hieß Schnitzeljagd“.

Mucksmäuschenstill wurde es im Saal als Marc Wagner, Torben Waller und Max Häusler einen Sketch als Trinkrunde aufführten. Denn sie sagten kein Wort. In feinster Pantomimik gaben sie die Nuancen und Entwicklungen eines Trinkgelages zum Besten. Ohrenbetäubender Applaus war der Dank des Publikums. Einen ausufernden Ehekrach präsentierten Cathrin Matthes und Reiner Hermann als „Hupfdohle und Fußballer“, der aber am Ende in einer Versöhnung endete. Als Gast in der OGV-Bütt begrüßten Ulrich und Bernd Bedacht Wolfgang Kraus von den Niederdorfeldener Vo-Ti-Fe-La-Karnevalisten. Der Zecher kehrte des Nachts heim, fand den Schlüssel noch in der Hosentasche, aber – „das Schlüsselloch ist fort. Als ich weg bin, war’s noch dort“. Unter den Gästen wurden Abordnungen von der Vo-Ti-Fe-La und der Theatergruppe Echzell begrüßt.

Gute Tradition beim OGV ist es, verdienstvolle Karnevalisten auszuzeichnen: Urkunde und Narren-Orden gingen an Daniela Riedel und Cathrin Matthes für 20 Jahre Narrentätigkeit und an Inge Schlösser (30 Jahre).