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Nur die Kronen fehlen noch

Die Sternsinger vor der St. Nepomuk Kirche mit Betreuerin Angela Hunger( hinten). Foto: Dostalek
Die Sternsinger vor der St. Nepomuk Kirche mit Betreuerin Angela Hunger( hinten). Foto: Dostalek

Karben. »So viele neue Kinder, das ist toll«, sagt Betreuerin Angela Hunger und rückt noch schnell ein paar Stühle mehr in den Kreis. Die Jüngeren sind noch etwas schüchtern und still an diesem Morgen in Kloppenheim. Die etwas Größeren, die schon im letzten Jahr als Sternsinger unterwegs waren, plumpsen hingegen souverän auf ihre Stühle. Ein Dutzend Kinder hat sich in dem Gruppenraum der katholischen Gemeinde St. Johannes Nepomuk in Kloppenheim eingefunden. Es ist das erste Vorbereitungstreffen für die Sternsinger im Stadtteil. Zwei weitere Gruppen treffen sich in Petterweil und Klein-Karben.
Alljährlich laden die katholischen Gemeinden von Karben dazu ein, an der Sternsinger-Aktion teil zu nehmen. »Mitmachen können alle Kinder ab sechs Jahren, egal welcher Religion sie angehören und woher sie kommen. Sie müssen nicht zur katholischen Gemeinde gehören oder getauft sein«, erklärt Hunger. In den vergangenen Jahren habe die Zahl der Sternsinger in ganz Karben gleichbleibend bei etwa 50 gelegen. 60 Haushalte wurden besucht.
Zum vierten Mal
»Freude bereiten und anderen Kindern helfen«, erklärt Julian Fritz-Felber (12), der bereits zum vierten Mal bei den Sternsingern mitmacht. »Wir helfen damit armen Kindern«, weiß Sebastian genau (8), und seine kleine Schwester Hanna (6) nickt eifrig mit dem Kopf. Denn das Geld, das Erwachsene in die Spendendosen stecken, kommt Kinderhilfsprojekten in aller Welt zu gute. In Karben haben die Sternsinger im vergangenen Jahr etwa 10 000 Euro gesammelt, die von den Pfarrgemeinden an das Kindermissionswerk mit seinen Hilfsprojekten weitergeleitet werden.
Damit die Kinder das verstehen, zeigt ihnen Hunger einen Film, der extra für die diesjährige Sternsinger-Aktion gedreht wurde. »Frieden im Libanon« ist er betitelt und zeigt, wie das achtjährige Mädchen Rabella und ihr Freund Raman in einem Viertel von Beirut wohnen, zusammenspielen und lernen. Eine Nachmittagsbetreuung der Caritas, die mit Sternsinger-Spenden unterstützt wird, bietet ihnen und anderen Kindern dort einen geschützten Raum für ein friedliches Miteinander. Denn in der quirligen Großstadt Beirut mit ihrer schlimmen Bürgerkriegserfahrung leben Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammen. Es gibt christliche und muslimische Familien. Viele syrische Flüchtlinge haben hier Schutz vor dem Krieg in ihrer Heimat gefunden.
In einer kleinen Gesprächsrunde geht es um Frieden und wie man sich verhalten sollte, damit kein Streit entsteht. Hunger erklärt ihnen die goldene Regel des friedlichen Miteinanders: Behandle andere Menschen so, wie du selber behandelt werden möchtest.
Eine knappe Stunde ist vergangen und dann ist es endlich so weit: Die Sternsinger-Kleider dürfen ausgesucht und anprobiert werden. Denn die Sternsinger sind im Januar als Kaspar, Melchior und Balthasar unterwegs
Aus Goldpapier
Nur die Kronen, die fehlen noch. »Die werden wir beim nächsten Mal aus Goldpapier basteln, sagt Hunger. »Wann singen wir?«, fragt ein Kind und Hunger versichert: »Die Liederblätter bringe ich beim nächsten Mal mit.« Wer bei den Sternsingern mitmachen möchte, muss sich bei den katholischen Pfarreien anmelden. Ansprechpartner für Petterweil: Miriam Müller-Waninger, Ruf 06039/42499. Kloppenheim: Angela Hunger, Ruf 0171/4743705, Klein-Karben: Ines Honndorf, Telefon 06039/934366.